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BMW M4 CS: Back to the roots

Back to the roots

Der M4 CS ist wieder mehr Sportwagen

Trotz aller Stärke und Schärfe sind die M-Modelle nicht mehr so wild, wie sie einmal waren. Sieht man einmal vom jugendlichen M2 und ausverkauften Sonderserien wie dem M4 GTS ab, wirken die Kraftmeier bei aller Lust und Leidenschaft zu angepasst, als dass sie noch lodernde Begeisterungsfeuer entfachen könnten. Doch zumindest beim M4 ist jetzt Besserung in Sicht. Denn die Bayern ziehen in dieser Woche auf der Motorshow in Shanghai das Tuch vom neuen M4 CS, der noch in diesem Sommer den Start geht.

Von Thomas Geiger

Für einen stolzen Aufpreis von mehr als 30.000 Euro (insgesamt sind es dann ca. 120.000 Euro) kitzeln die Bayern dann nicht nur noch einmal zehn PS und 50 Nm aus ihrem Reihensechszylinder, so dass künftig 460 PS und 600 Nm im Datenblatt des Dreiliter-Motors stehen.

Aber das ist nicht alles. Weil so eine Beutelschneiderei wahrscheinlich selbst BMW zu peinlich wäre, gibt es dazu auch noch die OLED-Rückleuchten des M4 GTS, seinen Sportauspuff, die serienmäßige Doppelkupplung sowie ein strenges Diätprogramm mit Anbauteilen aus Karbon und einem abgespeckten Interieur. So sind die Türtafeln jetzt aus Naturfasern gepresst und wo es bislang Griffe gab, müssen jetzt ein paar Schlaufen zum Zuziehen reichen. Das alles leistet zwar auch einen Beitrag, um das Gewicht auf 1.580 Kilo zu drücken. Doch vor allem bringt das mit etwas weniger Schallisolierung und ein bisschen mehr Handarbeit ein Stück vom puristischen Flair zurück, der die Powermodelle der M GmbH einmal ausgemacht hat. Selbst wenn ansonsten fast alle Extras aus dem üppigen Optionsprogramm des M4 an Bord sind.

Und schneller wird der M4 CS damit natürlich auch: Beim Sprint knackt er die Vier-Sekunden-Marke und kommt nun in 3,9 Sekunden von 0 auf 100 und mit dem serienmäßigen M Drivers Package ist erst bei 280 km/h Schluss.

Weniger Schnickschnack im Innenraum und dafür mehr Leistung, Lust und Lärm – so wird der M4 CS zum Outlaw unter den angepassten Kraftmeiern und kommt dem M2 näher, als es ein Preisunterschied von 60 000 Euro vermuten lässt. Allerdings haben die beiden Modelle noch eine weitere Gemeinsamkeit, die Schnellfahrern weniger recht sein dürfte. Denn obwohl der M4 CS anders als der GTS nicht auf eine konkrete Stückzahl limitiert ist, sind die Produktionskapazitäten genau wie beim M2 stark beschränkt und die Laufzeit auf gerademal zwei Jahre ausgelegt. Es braucht deshalb nicht viel Fantasie für die Vermutung, dass der rabiate Renner ein ausgesprochen rares Gut bleiben wird und man sich beeilen muss, wenn man zum Kreis der Auserwählten gehören will.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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