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Der Tesla Cybertruck ist komplett irre

Lange, quasi ewig hat sich die Saga rund um den ersten vollelektrischen Pickup dieser Welt gezogen, doch nun ist er endlich da und hat einen Namen. Tesla Cybertruck heißt das Teil und so edgy der Name auch ist, das Auto selbst ist noch edgier. In jedem Sinne des Wortes.

Text: Jakob Stantejsky / Fotos: Tesla

Render-Artisten überall lagen mit ihren Vorhersagen für das Design des Pickups so weit daneben wie die 80er mit ihren Frisurentrends. Aber Vorwurf kann man ihnen wahrlich keinen machen, schließlich hat DAS niemand erwarten können. Wir finden’s ehrlich gesagt geil. Pickup und Elektroantrieb zu verheiraten ist sowieso schon eher ins Reich des Schwachsinns einzuordnen, wieso dann nicht auch noch mit voller Kraft über die Stränge schlagen? Elon Musk hat es wieder geschafft – alle Welt redet über ihn und findet, dass er ein cooler Dude ist.

Daran ändert auch eine peinliche Panne bei der Präsentation des Cybertruck nichts. Vollmundig wurde versprochen, dass die Scheiben des Trucks sogar Stahlkugeln standhalten könnten. Bam, zwei Würfe später waren zwei Scheiben zerborsten. Da stehen dann zwei bedröppelte Figuren auf der Stage und stammeln betreten vor sich hin. Hammerschläge gegen die Tür überstand der Cybertruck immerhin ohne Kratzer. Im Video unten seht ihr das und mehr in den Highlights der Vorstellung knackig zusammengefasst.

Doch wenden wir uns von dem schrillen Design und Event ab und kommen zu dem Auto, dass sich hinter dieser eigenwilligen Fassade verbirgt. Die besteht übrigens aus gebürstetem Edelstahl und soll somit auch kugelsicher sein. Das braucht man ja gerade bei Pickups ganz dringend. Donald Trump reist demnächst nämlich auf der Ladefläche … oder so. Diese Behauptung jedenfalls wurde auf der Bühne nicht getestet, deshalb konnten auch alle Beteiligten den Saal lebend verlassen.

Jetzt wird es aber wirklich trocken und wir besprechen die Maße des Cybertruck. 5,86 Meter lang, 2,03 Meter breit und 1,90 Meter hoch ist die mobile Kante. Sie verfügt sechs Sitze in zwei Sitzreihen und hat außerdem noch ein 1,98 Meter langes Ladebett samt Abdeckung. 1.588 Kilogramm soll man dort angeblich zuladen können, eine ganz schöne Hausnummer. Damit sich die 40,6 Zentimeter Bodenfreiheit bei Einstieg und Beladung problemlos überwinden lassen, bekommt jeder Cybertruck serienmäßig eine absenkbare Luftfederung. Doch es wird noch schärfer.

Denn in punkto Motorisierung dreht der Cybertruck völlig durch. Entweder mit einem Motor und Heckantrieb, zwei Aggregaten und Allradantrieb oder DREI E-Maschinen und Allradantrieb lässt sich das Unding ordern. Letztere Version ballert in 2,9 Sekunden auf 97 km/h und zerrt bis zu 6,3 Tonnen Anhängelast. Der Hecktriebler schafft „nur“ 3,4 Tonnen und braucht 6,5 Sekunden. Drei unterschiedliche Batterievarianten gibt es auch, die laut Musk 402, 483 und 805 (achthunderfünf) Kilometer schaffen sollen – eine noch nie dagewesene Zahl bei Elektroautos, die man uns erst beweisen muss, bevor wir sie glauben. Mit mehr als 250 Kilowatt will Tesla seinen Cybertruck laden, wenn es denn irgendwann solche Ladestationen gibt…

Schneller als ein Porsche, stärker als ein herkömmlicher Pickup und genauso schön wie ein Arsch mit Ohren – damit dürfte Elon Musk mal wieder voll den Nerv getroffen haben. Denn wir gestehen gerne: Der Tesla Cybertruck ist schon geil. So ein richtiger Mittelfinger an alle Hater. Und ob man ihm nun zustimmt oder nicht, lustig ist die ganze Geschichte schon. In Serie gehen soll das Untier übrigens Ende 2021 zu Preisen ab 39.900 Dollar für den ein-, 49.900 Dollar für den zwei- und 69.900 Dollar für den dreimotorigen Cybertruck. Auch beim Preis sorgt Tesla also wieder mal mit einer fast schon skandalös niedrigen Ansage für Aufsehen.

Ach ja, ein elektrisches Tesla Quad hat er auch noch vorgestellt, der Elon. Das lässt sich natürlich perfekt auf den Cybertruck verladen. Ist doch schön.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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