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Range Rover Sport Hybrid – Samtpfötchen

Range Rover Sport Hybrid

Ein Innenraum, schöner als das hipste Designhotel, serienmäßige Luftfeder-Schwebomatik und manchmal auch ein paar Meter flüsterleise Fortbewegung ohne laufendem Motor – der Range Rover Sport Hybrid ist ein mächtiger Palast auf vier Rädern und ein Ort zum (Motor) Abschalten.

Text: Philipp Stalzer
Bei aller Dynamik die sich der aktuelle Range Rover Sport an die Fahnen heftet (und in seinen Grenzen auch einlösen kann) – es ist jedes Mal wieder wie Urlaub, am Steuer des britischen Dickschiffes Platz zu nehmen. Vielleicht können die Deutschen Konkurrenten das Navi besser, und die Displays schöner, die Eckdaten eindrucksvoller und die Ausstattungsliste länger – aber das einzigartige Range Rover-Flair schnappt man eben nur im „Original“ auf. Und zu dieser Dynamik und Gelassenheit-Bivalenz passt auch die Hybrid-Motorisierung perfekt.

Kein Elektro-Reichweitenkaiser

Basierend auf dem 3-Liter „SDV6“-Aggregat, also der stärkere der beiden Diesel-6-Zylinder, leistet der Hybrid-Diesel 340 PS, dieselbe Leistung wie der große V8-Diesel. Die Aufteilung ist wie folgt: 292 PS leistet der V6-Diesel, 48 PS der Elektromotor. Das Drehmoment gipfelt bei irrsinnigen 700 Newtonmetern (170 davon werden elektrisch generiert) und das Hybrid-System ist nicht auf Höchstleistungen, sondern auf Ausnutzung und Umsetzung von wertvoller, kinetischer Energie ausgelegt. Das allerdings auch nur in kleinem Rahmen, die maximale, rein elektrische Reichweite beträgt knappe 2 Kilometer – dafür drückt das ganze Hybridsystem mit 120 Kilogramm vertretbar auf die Waage. Das Ergebnis (und Entwicklungsziel): ein Normverbrauch von 6,2 Litern auf 100 Kilometer.

Leben mit dem Range Rover Sport Hybrid

Da die Integration des Hybrid-Antriebsstrangs schon bei der Entwicklung des Autos feststand, fehlt nirgends Platz. Die entspannte Landpartie zu Viert plus Hund geht sich locker aus, wie auch der Ausflug ins Gelände keine Risiken birgt. Auch im Range Rover Sport Hybrid wartet ein vollwertiges (21 Zoll!) Reserverad im Kofferraum darauf, in der Not zu helfen. Schon fast schade, dass der Range Rover nur so selten abseits der Straße bewegt wird – kein anderes SUV hat die Grätsche zwischen Dynamik und echten Offroad-Fähigkeiten so drauf. Essentieller Bauteil dafür: das famose 8-Gang Automatikgetriebe, das beim Überholvorgang auf der Landstraße genauso wünschenswert agiert wie in kniehohem Gatsch. Keine, wirklich keine Aufgabe dieser Welt bringt den Range Rover Sport aus dem Gleichgewicht – außer vielleicht eine schmale Parkgarage…

Keine, wirklich keine Aufgabe dieser Welt bringt den Range Rover Sport aus dem Gleichgewicht – außer vielleicht eine schmale Parkgarage…

Fazit: Sauteuer, aber es wirkt

Für den Ab-Preis von nicht gerade schlanken 99.200 Euro steigt man automatisch in den Exklusiv-Club der Entschleunigten auf. Auch wenn 340 PS und 700 Nm nach Wahnsinn klingen – der Sport-Rangie vermittelt sie wie ein englischer Sir. Der sanft zu- und wegschaltende Diesel ist eine gut passende und auch im echten Leben sparsame Motorisierung. Tröstliche Tatsache: mit 164 Gramm CO2-Emission pro Kilometer ist der Steueranteil des stolzen Kaufpreises mit 15% noch vertretbar – doch über Kosten denkt man hinterm Steuer des Range Rover Sport Hybrid nicht mehr nach. Die Devise lautet: entspannt ankommen und das besondere Flair genießen.

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