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Toyota Aygo X Prologue: Ein kleiner Wilder

Trotz aller SUV-Freude und des neuartigen Hangs zu relativ riesigen Elektrokutschen wird der Kleinwagen zumindest in Europa wohl nie ganz verschwinden. Zu praktisch sind die kleinen Flitzer in den engen Gassen historischer Stadtzentren. Toyota will jetzt Sexappeal wieder groß, fett und kursiv schreiben im Kleinwagensegment.

Zu diesem Zweck haben die Japaner nun den Toyota Aygo X Prologue enthüllt. „X“ wird dabei natürlich als „Cross“ ausgesprochen und „Prologue“ ist als Synonym zu „Konzept“ zu verstehen. Denn um ein fertiges Serienfahrzeug handelt es sich bei dem leidenschaftlichen Zwerg (noch) nicht. Viel mehr will man angelehnt an das Design des City-Klassikers Aygo zeigen, wie ein richtig cooler Kleinwagen nach europäischem Geschmack aussieht. Deshalb wurde der Aygo X Prologue auch komplett in der europäischen Designwerkstatt Toyotas, namens ED2, entworfen.

Und das Ergebnis eines besonders auf Flair und Emotion bedachten Designprozesses ist ein Kleinwagen, der für Kenner zwar zweifellos als Toyota erkennbar ist, aber viel aggressiver gezeichnet ist. Front- wie Heckleuchten ziehen sich über die ganze Breite des Wagens und legen dann noch ein paar Schnörkel ein, die Radhäuser sind bullig ausgestellt und die Flanken von zackigen Kanten durchzogen. In diesem Winzling steckt definitiv mehr Leidenschaft als in so manchem Oberklassevehikel. Ob diese Power sich auch bis zur möglichen Serie genau so hält, darf natürlich bezweifelt werden. Ganz entschärft würde der Aygo X Prologue wohl kaum, denn dann wäre das Konzept ja ganz zum in die Haare schmieren gewesen. Aber ein paar extravagante Features könnte er zumindest in der Basisversion sicher einbüßen. Aber wer weiß, vielleicht überrascht Toyota uns auch alle und zieht den Prologue beinhart bis zum Ende so durch.

Der Titel „fetzigster Kleinwagen“ wäre den Japanern damit auf jeden Fall sicher. Ob nun als neuer Aygo oder als rassigerer, robusterer Bruder zum altbekannten Cityauto. Schließlich nimmt auch der X Prologue ein paar Anleihen beim guten alten SUV-Gedanken – das geht heutzutage nicht anders. Doch die etwas größeren Räder und die knackigen Backen stehen ihm durchaus gut. Insofern alles bestens. Und die zweifarbige Lackierung ist beim Konzept ziemlich cool umgesetzt und wirkt nicht wie uninspiriert aufgeklebte Folie, sondern trägt tatsächlich etwas zur frechen Optik bei.

Wenn der Kleinwagen der Zukunft so aufwändig herausgeputzt ist, soll uns das nur recht sein. Denn auch wenn große Schlachtschiffe vielleicht eher die Autos sind, bei denen großer Wert auf Style und Flair gelegt wird, will man auch als junger Mensch oder auf kleinerem Budget gerne fesch unterwegs sein. Und so wild der Aygo X Prologue sich gibt, er dürfte den europäischen Geschmack schon ganz ordentlich treffen.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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