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VW Golf R: Die Vernunft hat Pause

VW drückt beim Golf weiter mächtig auf die Tube: Bevor der ID.3 dem Bestseller aus Wolfsburg gar vollends den Rang aufläuft und die elektrische Welle den Dauerbrenner vom Thron wischt, rollen die Niedersachsen die Modellpalette weiter und weiter aus und kaum eine Woche vergeht, in der nicht eine neue Variante vom Stapel läuft. GTI und GTE sind bereits am Start, der Clubsport, der Variant und der GTD stehen unmittelbar vor der Auslieferung und jetzt setzt die R GmbH dem Golf mit einem neuen R-Modell die Krone auf: 320 PS stark und auf Wunsch bis zu 270 km/h schnell, rückt er an die Spitze der Palette und wird zumindest dem Datenblatt nach sogar zum Sportwagen. Das gilt allerdings auch für den Preis, der bei rund 45.000 Euro (D) beginnen soll und mit dem R-Performance-Package für unbegrenztes Fahrvergnügen gefährlich nah an 50.000 Euro kommen dürfte. 

Zwar machen auch ein paar neue Schweller und Schürzen aus dem Biedermann keinen Brandstifter, und die bis zu 19 Zoll großen Räder, die tiefer ausgeschnittenen Sportsitze oder ein paar individualisierte Grafiken im digitalen Kombiinstrument auch nicht. Doch zumindest die Fahrleistungen durften das Blut in Wallung bringen und den Puls in die Höhe treiben. Immerhin kitzelt die R GmbH aus dem obligatorischen 2,0-Liter-TSI-Motor neben den 320 PS auch solide 420 Nm, mit denen der R Golf in 4,7 Sekunden auf Tempo 100 kommt und so selbst einen Porsche parieren kann. 

Dazu gibt’s neben einem strammeren Setup für Fahrwerk, Lenkung und Bremsen auch ein neues Hinterachs-Getriebe, mit dem VW das Drehmoment variabel zwischen den Rädern verteilt werden kann: Das kappt den Kurvenradius und verhindert das Untersteuern, versprechen die Niedersachsen.

Zwar fährt der R Golf wie eh und je mit 4Motion und bringt seine Kraft deshalb über alle vier Räder auf den Asphalt. Schließlich wollen die Niedersachsen kein Risiko eingehen. Doch wollen sie sich diesmal auch nicht dem Vorwurf des Spielverderbers aussetzen und haben deshalb ein weiteres Fahrprofil programmiert. Neben dem Nürburgring-Setup des GTI Clubsport bietet der Golf R deshalb erstmals auch einen speziellen Driftmode, bei dem ganz untypisch für VW die Vernunft mal Pause macht und der Golf vor Vergnügen zu Quietschen beginnt.

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