BlogHotTest

Mercedes-AMG GLA 45 4MATIC: Alleskönner?

Auf Abwegen

Mercedes-AMG GLA 45 4MATIC: Alleskönner?

Ein pubertäres Grinsen lässt sich beim Ampelstart wohl nicht vermeiden und auch die kurvige Landstraße ist mit dem Mercedes-AMG GLA 45 4MATIC Motoröl für die Seele. Doch das alles kann der A 45 auch. Die Frage stellt sich also, wieso man für den GLA fast sieben Riesen mehr investieren sollte. Eine Frage, der wir nachgehen wollen!

Text: Maximilian Barcelli

Es ist nicht abzustreiten: Der Mercedes-AMG GLA 45 4MATIC kann so richtig Gaudi machen! Ein zurückhaltendes Brabbeln hier, einmal Durchtreten und in lächerlichen 4,8 Sekunden auf Landstraßentempo sein da; Ja, wir hatten Spaß. Auf der Landstraße, in der Stadt, überall vergnügte uns der GLA mit seiner Dynamik und seinem frechen Auftreten. Überall, außer im Gelände.

Streiche „LA“ und du kommst auf die höchsten Berge und tiefsten Täler dieser Welt. Vermutlich rast man mit der G-Klasse sogar auf den marsianischen Olympus Mans und der Geländewagen aus Stuttgart zuckt dabei noch unterfordert mit den Achseln. Mit dem GLA jedoch wagten wir uns anfangs nicht einmal ins sanfte Gelände, was ja an und für sich OK ist. Immerhin bietet das kleinste SUV im Mercedes-Repertoire ja auf den asphaltierten Straßen Fahrfreude in großen Mengen – doch das tut der A 45 AMG ebenso.
Also wieso? Wieso sollte man einen Batzen Geld für den GLA hinlegen, wenn man sich mit der A-Klasse zwar auch nicht wirklich günstig, aber jedenfalls günstiger, vergnügen kann. Die Antwort steckt, wie so oft, im Detail. Denn auch wenn die Differenzen der beiden Fahrzeuge in Sachen Länge, Breite und Höhe marginal sind, bietet der GLA etwas mehr Raum und somit Komfort.
Zum Beispiel kann der Kofferraum des GLA 80 Liter mehr verbuchen als die A-Klasse. Doch auch die Herrschaften auf der Rückbank dürfen sich über mehr Kopffreiheit freuen. Und obwohl ein Ausflug mit dem GLA ins schwere Gelände nicht wirklich empfehlenswert ist, meistert er Schotterwege (wie auch auf unseren Fotos) doch leichtfüßiger als es der Mercedes-AMG A 45 tun würde.
Im Innenraum lässt der GLA, an dem sich die Herren und Damen aus Affalterbach etwas austoben durften, nichts von dieser halbwegs-Offroad-Tauglichkeit durchsickern. Gelände-typische Fahrhilfen sucht man im muskulösesten GLA vergeblich. Dafür lassen sich die Auspuffklappen steuern, damit der kleine Stuttgarter so richtig schön rotzt, und auch das ESP kann man lockern – die ganz Harten können es sogar vollständig deaktivieren. Apropos hart: Ist der Fahrmodus auf Sport+, verwandelt sich das Fahrwerk in den Tod eines jeden Rückens. Im Gegenzug bietet der GLA dafür eine Top-Kurvenlage. Trotzdem: Ein weiterer Indikator dafür, dass sich der GLA auf den Landstraßen dieser Welt wohler fühlt.
Zusammenfassend muss man sagen: Der große Offroader ist der Mercedes-AMG GLA 45 4MATIC mit Sicherheit nicht – soll er aber auch nicht. Denn die Fähigkeiten, die er Abseits des Asphalts liegen lässt, macht er eben auf der Straße wieder wett. Mit einem etwas besseren Platzangebot und doch etwas Können im Gelände ist er im Grunde eine familiärere A-Klasse (so familiär, wie 381 PS eben sein können). Ob einem das 6350 Euro wert sind, darf jeder für sich selbst entscheiden.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

Weitere Beiträge

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"