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Das Audi Elektro-SUV will Tesla die Show stehlen

Audi baut ein Elektro-SUV

Lange genug musste sich Audi vorwerfen lassen, dass es mit dem selbst proklamierten Vorsprung durch Technik nicht mehr weit her sei. Und sogar die eigene Konzernmutter in Wolfsburg hat die feine Tochter in Bayern vorgeführt und ihr den Erfolg von Tesla unter die Nase gerieben.

Text: Thomas Geiger
Ein Auto wie das Modell S und mehr noch das Modell X hätte nicht aus dem Silicon Valley kommen dürfen, sondern aus Ingolstadt kommen müssen, so war in Wolfsburg immer wieder zu hören. Das haben sich die Bayern offenbar zu Herzen genommen und planen deshalb jetzt den elektrischen Gegenschlag. Noch bevor Tesla endlich mit dem Modell X um die Ecke kommt, machen sie deshalb schon auf der IAA mit der Audi Elektro-SUV Studie e-tron quattro Lust auf einen elektrischen Geländewagen, der ab 2018 zwischen Q5 und Q7 fahren soll.
Kantig und klar, schnittig und sportlich – nach den ersten Skizzen zu urteilen, wirkt das Frankfurter Schaustück genau so, wie man sich den echten Q7 nach dem Generationswechsel eigentlich gewünscht hätte. Denn wo das Serienmodell zur braven Modellpflege verkommen ist, macht die Studie den überfälligen Sprung nach vorne. Zudem um ein paar Zentimeter auf deutlich unter fünf Meter gestutzt, mit flacherer Dachlinie und schnellerem Heck wirkt das allerdings nur viersitzige Messemodell jetzt so leicht und elegant, dass es auch gegen BMW X6 und Mercedes GLE Coupé antreten könnte und deshalb womöglich auch Q6 heißen wird.

… Das haben sich die Bayern offenbar zu Herzen genommen und planen deshalb jetzt den elektrischen Gegenschlag …

Doch das schnittige Blech ist diesmal nur eine hübsche Verpackung. Was wirklich wichtig ist, ist tief verborgen in der zweiten Generation des Modularen Längsbaukastens: Ein Elektromotor für die Vorder- und zwei für die Hinterachse und dazwischen im Mitteltunnel ein Lithium-Ionen-Akku für mehr als 500 Kilometer Reichweite – das ist das Paket, mit dem Audi alltagstaugliche Elektromobilität bieten und Tesla an die Wand fahren möchte. Zwar wird es noch drei Jahre dauern, bis das Auto tatsächlich in Serie geht. Doch spätestens dann wird den Herren der Ringe niemand mehr ein X für ein Q vormachen – egal, ob er in München sitzt oder im Silicon Valley.

Rainer Behounek

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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