BlogTest

Im Rolls-Royce zum Friedhof

Typisch britisch

Im Rolls-Royce zum Friedhof

Am Ende können wir uns zwar alle nichts mitnehmen, allerdings kann man dank eines Bestattungsunternehmens aus England die letzte Fahrt mit ordentlich Stil antreten.

by Patrizia Zernatto

Das Geschäft mit dem Tod

Das Traditionsunternehmen wurde 1907 im britischen Nottingham gegründet und hat die wohl spektakulärste Leichenwagenflotte der Welt. Seit über 100 Jahren macht das Beerdigungsunternehmen A. W. Lymn sein Geld also mit dem Tod, denn gestorben wird bekanntlich immer, auch die oberen Zehntausend können sich davor nicht verstecken und daher leisten sich bis zu 30 Familien am Tag eine standesgemäße Beerdigung. Insgesamt hat man die Auswahl zwischen knapp 40 Fahrzeugen, wobei die Flotte aus Rolls-Royce und Bentley Modellen besteht. Das älteste Fahrzeug ist ein Phantom Six aus dem Jahre 1936, der vor allem für Trauerfeiern von älteren Menschen eingesetzt wird. Zum Team des Bestattungsunternehmens zählt daher auch ein Rolls-Royce-Mechaniker, der dafür sorgt, dass die Luxusleichenwagen auch ihren Weg zum Friedhof finden.

Die Fahrzeuge sind fast durchgehend im klassischen Farbton „Gregorian Silver“ gehalten, allerdings werden die Rolls-Royce-Modelle nicht als Neufahrzeuge gekauft, sondern als Gebrauchtwagen, um danach die nötigen Umbaumaßnahmen durchzuführen. Bis zu sieben Meter werden die Einzelstücke damit und der Sarg kann dann noch dazu durch eine spezielle LED-Anlage im Glasabteil beleuchtet werden. Der Umbau dauert laut Lymn bis zu sechs Monate und kostet zusätzlich zum Kaufpreis stattliche 500.000 Pfund.

Luxuriöses Ende

„Eine solche Beerdigung kostet ohne Blumen zwischen 10.000 bis 15.000 Pfund“, erklärt Rob Lippitt, Fuhrparkleiter von Lymn. Der Blumenschmuck ist dabei allerdings noch nicht inkludiert und auch sonst lässt sich der Preis problemlos noch verdoppeln. Dafür können die Fahrzeuge für Trauerfeiern in ganz England eingesetzt werden und verleihen dem Begräbnis ein besonders exklusives Flair. Man gönnt sich ja sonst nichts…

Photo Credit: A. W. Lymn

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

Weitere Beiträge

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"