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Nürburgring verbietet Rundenrekord-Fahrten

Nürburgring verbietet Rundenrekord-Fahrten

Rennstrecken-Restriktor

Nürburgring-Rekordfahrten gehören in die Marketing-Werkzeugkiste wie Gafferband in den Rennsport. Nahezu jeder Hersteller hat einen in petto: Schnellster Fronttriebler, Hecktriebler, SUV, Allradler und so weiter und so fort am Nürburgring. Damit soll jetzt Schluss sein.

Grund für das Verbot von Rekordfahrten am Nürburgring ist laut Betreiber der Unfall mit Todesfolge vom März 2015. Damals raste ein Nissan GT-R Nismo während eines VLN-Rennens durch den Sicherheitszaun hinein in die Zuschauermenge, ein Zuschauer starb. Der Deutsche Motor Sport Bund führte als Maßnahme Tempolimits ein, die eine Rekordfahrt unmöglich machen. In den Bereichen „Hocheichen“ und „Quiddelbacher Höhe“ gilt ein Tempolimit von 200 km/h. Bis zum Schwedenkreuz und auf der Döttinger Höhe dürfen Maximalgeschwindigkeiten von 250 km/h nicht überschritten werden. Die Regelungen gelten für GT3-Fahrzeuge und schnellere Renner.

Derzeit hält der Porsche 918 Sypder mit 6:57 Minuten den Rekord. McLaren soll den P1 ja auch schon drüber gejagt haben und sogar schneller gewesen sein, bewiesen ist aber aber noch nichts. Der Lamborghini Aventador SV liegt mit 6:59 gleich dahinter und das mit Old-School V12.

Überall Verschwörung!

Jetzt kommen die Verschwörungs-Theoretiker ins Spiel: Denn der schwedische Supersportwagenhersteller Koenigsegg hätte jetzt ihren neuen Obermega-Sprinter auf den Nürburgring losgelassen. Alles steht schon bereit, sogar das Kamerateam hat sich schon in Stellung gebracht. Passt alles, dann hat der One:1 auf dem Papier richtig gute Chancen, den 918 Spyder in seine Schranken zu weisen. Doch in letzter Minute schob das Verbot einen dicken Riegel vor den One:1.

Deshalb glauben viele, dass Porsche beziehungsweise Volkswagen die Finger in der Sache hat. Denn selbst wenn ein Hersteller den kompletten Ring mietet, dürfen die Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht überschritten werden.

Eine Rennstrecke mit Geschwindigkeitsbeschränkungen? Mal ehrlich, entweder die Betreiber (die Strecke gehört dem russischen Milliardär Viktor Kharitonin) überlegen sich State-of-the-art-Sicherheitsvorkehrungen oder sperren den Ring. Genau deshalb gibt es ja Rennstrecken, damit die Straße frei bleibt von verrückten Rasern, die sich und alle anderen gefährden. Wenn die berühmteste Rennstrecke nun einen Restriktor verpasst bekommt, was bedeutet das für die Petrolheads da draußen? Spannend jedenfalls.

Rainer Behounek

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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