Bling Bling… au, meine Augen!!
Mercedes CLS Swarovski-Edition
Man muss sich Tuning wie eine Spielwiese vorstellen. Eine Spielwiese, wo jeder seine Spielsachen selbst mitbringen kann und es keine Parkwächter gibt, die einem sagen, was man machen darf und was nicht… leider.
von Rainer Behounek
Beim Veredeln des Autos gibt es Grenzen, die staatliche Stellen überwachen, zum Glück. Sonst würde wahrscheinlich nicht nur einer mit einer Gatling auf dem Dach durch die Gegend fahren. Motortuning ist, wie uns Herr Stalz erst kürzlich näher brachte, auch nicht immer toll. Viele „Aufwertungen“ müssen eben zum Auto und zu den Teilen passen. Stil wird, solange er niemanden gefährdet, nicht überprüft. Wobei im Fall des Mercedes CLS eine kleine Überprüfung nicht ganz unangebracht wäre. Eine Swarovski-Steine-Karosserie? Da fallen einem ja die Augen raus! Wie das in der Sonne glänzen muss. Vögel verlieren den Orientierungssinn, Radfahrer werden so stark geblendet, dass sie sich hinlegen müssen, Blumen verwelken am Wegesrand! Auffallen um jeden Preis, natürlich verstehen wir das. Aber bitte, kann er sich nicht einfach „Swarovski“ mit einem schwarzen Edding auf die Seite schreiben? Wie viele Kinderhände da wohl tagelang durch gearbeitet und Stein für Stein drauf geklebt haben? Und jetzt sieht er aus wie eine Christbaumkugel und glänzt wie ein Ed Hardy-Shirt. Wir tippen auf Folgendes: Er, Mitte 50, mittel bis schwer reich, hat sich in einer halbdunklen Bar eine 20jährige angelacht, weil er – O-Ton 20jährige – so ein schönes Lächeln hat und da ist sie gleich voll drauf abgefahren. Dass sie ihn gefragt hat, ob der schwarze Lamborghini da draußen ihm gehöre, hat er gar nicht mit bekommen. Jetzt fährt das Baiibyy mit Daddys Geschenk in der Gegend herum. Oder so ähnlich.