Rund eineinhalb Jahre, bevor die Formel 1 mit allerhand Neuerungen in die Saison 2021 starten wird, bekommen wir erste Bilder des neuen Boliden zu sehen. Wie nahe der Prototyp am fertigen Produkt der Teams ist, ist dabei noch offen.
Text: Jakob Stantejsky / Foto Header: Formula 1
Bei der ganzen Geschichte handelt es sich nicht um einen dubiosen Leak, sondern um eine ganz offizielle Ankündigung auf der Website der Formel 1. Hier findet ihr auch noch mehr Fotos vom Auto im Windtunnel. Dazu gibt es auch ein Video, dass uns den neuen Boliden ein Bisschen näher bringt. Zu spezifischen Zahlen wie Power und Gewicht lässt man sich zwar noch nicht hinreißen, doch auch so bieten die Bilder gute Einblicke in das Jahr 2021. Unten seht ihr, wie die fertigen Autos samt Lackierung aussehen könnten – natürlich dank Sean Bull.
Zusätzlich haben wir ein Imgur-Album gefunden, in dem ihr das Auto aus allen Perspektiven betrachten könnt. Dabei fallen einige massive Änderungen auf. Der Frontflügel und auch die Nase sind viel simpler gestaltet, während der Heckspoiler wieder schmäler und etwas höher wird. Ob DRS weiterhin angedacht ist, bleibt vorerst noch offen. In der Vergangenheit wurde schon mehrfach das Bestreben geäußert, ohne die Überholhilfe auszukommen.
Generell wirkt die Aerodynamik des neuen Fahrzeugs um ein ganzes Stück einfacher als jene der aktuellen Boliden. Zumindest von oben. Denn der Diffusor im Heck ist gigantisch und soll gemeinsam mit dem neuen, nicht mehr flachen Unterboden den Bodeneffekt im großen Stil wieder einführen. Die Formel 1 will also ganz offensichtlich weg von hunderten winzigen Flügelchen, die überall auf dem Auto verteilt sind. Der verlorene Anpressdruck soll wohl über den Unterboden und Diffusor wieder reingeholt werden.
Spannend sind auch die Radabdeckungen über den Vorderrädern, die sicher dafür gedacht sind, Luftverwirbelungen von der Rotation der Reifen unter Kontrolle zu bekommen. Fraglich auch, ob sie die Sicht der Fahrer einschränken könnten. Dafür verschwinden Aerodynamikaufbauten quasi komplett von den Sidepods. Insgesamt erinnert der Prototyp sehr an eine Mischung aus der Formel 1 der frühen 90er und der IndyCar-Flitzer von heute. Wir dürfen jedenfalls gespannt bleiben, ob und wie sehr sich das Auto bis zu seinem Renndebüt noch verändert, beziehungsweise wieviele Schlupflöcher die Teams für diverse Aero-Tricks finden.
Unterm Strich gefällt uns der Prototyp verdammt gut. Wenn er tatsächlich engeres Racing mit mehr Überholmanövern ermöglicht, kommt das sowieso einem Jackpot für Sport und Fans gleich. Und selbst wenn die Autos dann ein oder zwei Sekunden langsamer sind – Hauptsache die Action stimmt endlich wieder!