Aus unserer Reihe „Berühmte Filmfiguren, und was sie heutzutage für ein Auto fahren würden“, heute: Gordon Gekko im Kia Optima! (Wir reden selbstverständlich von „Wall Street“, dem 1987er-Klassiker, nicht dem müden Nachfolger aus 2010.)
Text: Bernhard Katzinger
Fotos: Eryk Kepski, Youtube
Wieso ist der Kia Optima die erste Wahl von Gordon Gekko? Weil er sich nur mit dem Optimum zufrieden gibt. Und weil man von den Reichen bekanntlich das Sparen lernen kann.
Gekko interessiert sich nicht für Spezialbeschichtungen oder fancy displays, und es ist ihm auch wurscht, ob etwas in Eigenregie entwickelt oder einfach abgekupfert wurde. Im Optima „Platin“ ist alles da, und zwar zum Schnäppchenpreis: Sitzheizung und –belüftung, Abstands- und Spurhalteautomatik plus Tempomat, Leder.
Dazu ist der Optima schön groß, der Radstand ist einen Hauch größer als im VW Passat, das Raumgefühl kann es noch mit größeren Kalibern aufnehmen.
Driver’s car?
Im Fond sitzen auch Erwachsene bis 185 cm komfortabel – darüber hinaus beeinflusst allerdings die coupeartig nach unten gezogene Dachlinie die Kopffreiheit. Will Gekko sich also hinten chauffieren lassen – erwartungsgemäß eigentlich – sollte er vorher in seinem dicht gepackten Terminkalender Zeit für eine Sitzprobe einräumen (lassen). Nicht ganz leicht bei einem Mann, der keine Zeit fürs Mittagessen hat.
Warum sind sie nicht erfolgreich? Weil sie Schafe sind. Und Schafe werden geschlachtet.
Gekko über die Konkurrenz.
Gemächlich, smooth
Die Top-Ausstattung „Platin“ kostet inklusive kabelloser Aufladestation fürs Smartphone, zweistufiger Sitzheizung für die Fond-Passagiere, Parkautomatik und 360 Grad-Monitor weniger als die Holzklasse eines deutschen Obermittelklässlers, nämlich 38.590 Euro.
Ob ein Diesel für Gekko in Frage käme? Zugegeben: Höchstens, um den US-Behörden den Mittelfinger zu zeigen. Aber klarerweise griffe er zur 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik, um seinen hart arbeitenden Chauffeur zu entlasten, unser Menschenfreund. Seine Rechnung erhöhte sich dadurch auf mindestens 41.190 Euro. Keine allzu harte Nuss für jemanden, der 800.000 Dollar am Tag verdient.
Nachteile: Der 1,7 CRDi reißt nicht wahnsinnig an, kommt eher gemächlich auf Touren. Ist auch kein modernen Gesetzen des Downsizings folgender Kleinvolumensdiesel, sondern ein 1,7 Liter Common Rail, technologisch sicher kein Revolutionär. Aber er funktioniert, wie die Gier.
Gemächlich beschleunigt er den großen Wagen in 11 Sekunden auf 100 km/h, und teils ist es wohl der ansonsten sehr smoothen 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik geschuldet, dass sich der Optima am Start immer etwas Zeit lassen zu wollen scheint. „Nur net hudeln“ ist allerdings nicht gerade eine Gekko-Maxime: Etwa ein Minuspunkt auf der Pro- und Kontra-Liste des Börsenhais?
Funktioniert Fairness?
Wäre es überhaupt fair, einen „Kulturfolger“ wie den Kia Optima mit den teureren Technologieführern aus Germany zu vergleichen? Hm.
Gekko würde in seinem – von der reinen, alles durchdringenden, Klarheit schaffenden Gier getriebenen – Wettbewerbsdenken keine Sekunde über Fairness verschwenden. In seiner Welt muss sich jeder gegen jeden behaupten – also auch ein VW oder BMW gegen einen Kia.
Und es würde ihm gefallen, wenn der Koreaner sich gleich einen großen Fisch vornimmt. In Amerika – zumindest als es noch keine „second rate power“ verkörperte – geht es schließlich immer um den Underdog, der es den Großen zeigt.
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