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MG Marvel R: Hier könnte Ihr Comic-Wortwitz stehen

MG bringt im Herbst den vollelektrischen Marvel R nach Österreich. Mit LKWs und Schiffen und so. Kran wird aber keiner mehr notwendig sein.

Es war ein spektakuläres Schauspiel, was Frühaufsteher am Dienstag morgen, dem 29. Juni, am Schubertring beobachten konnten. Als wäre man mitten in einem Superhelden-Comic – nur damit wir gleich einmal den offensichtlichen Wortwitz abgehakt haben. 60 Tonnen schwer war der Teleskopkran, der ein 1,9 Tonnen schweres Auto fast 50 Meter in die Höhe hievte, um es in der Rooftop-Bar „Grand Etage Vienna“ zu platzieren. Nicht minder spektakulär: das Auto selbst.

Da hängt er, der Marvel R.

Darauf hat MG, die englische Traditionsmarke, die seit Jahren in chinesischer Hand ist und jetzt zurück nach Europa gekommen ist, um durchzustarten, beim Konzipieren des Marvel R unbestritten ein Augenmerk gelegt. Das machen schon die durchdesignten Leuchten klar, letzte Zweifel beseitigt dann der Innenraum: Dort thront ein fast 19,4 Zoll großer Touchscreen, der im Grunde die gesamte Mittelkonsole einnimmt.

19,4 Zoll, da muss selbst Tesla beim Schwanzvergleich zurückstecken, höchstens der Mercedes EQS mit seinem Hyperscreen kann da noch mithalten, fairerweise besteht der aber auch aus drei Displays. Ein zweites gibt’s übrigens im Marvel R auch, die Instrumente sind nämlich voll digital. So klasse das auch aussieht, eine völlig andere Geschichte freilich: Wie schnell das System läuft. Der erste Eindruck ist jedenfalls positiv, was wohl auch daran liegt, dass der Marvel R mit der neusten Generation des MG-Infotainmentsystems kommt.

Apropos Geschwindigkeit: 4,9 Sekunden, so schnell sprintet der Marvel R auf Tempo 100, womit man sich auf Jaguar I-Pace- oder Audi e-Tron S-Level bewegt. Beide sind wesentlich stärker. Probieren konnten wir die Beschleunigung allerdings nicht, weil da oben im „Grand Etage Vienna“ der Platz dann doch begrenzt war. Was wir allerdings berichten können: Die Verarbeitung macht einen ordentlichen Eindruck, ebenso wie die Materialien.

Bringt halt alles nix, wenn die Fuhre bei der Reichweite nicht konkurrenzfähig ist. Spoiler: Ist sie. Wenngleich man mit 402 Kilometern nach WLTP nicht ganz vorne mit dabei ist. Ein Skoda Enyaq 80 packt 500, zumindest in der Reichweiten-optimiertesten Version. Doch auch die 402 Kilometer des Marvel R sind das Maximum. Etwas weniger schafft jene Variante, die auch den netten Beschleunigungswert von 4,9 Sekunden aufs Parkett zaubert. Aufgrund 288 PS und Allradantrieb muss man auf rund 30 Kilometer Reichweite im Vergleich zum 180 PS starken Hecktriebler verzichten. Als Energiespeicher fungiert hier wie dort ein 70 kWh großer Lithium-Ionen-Akku.

Preislich hat sich MG noch nicht fix festgelegt, je nach Ausstattungslinie, derlei es drei gibt, und Antriebsstrang werden zwischen rund 40.000 und 50.000 Euro fällig. Da ist aber erstens der E-Mobilitätsbonus noch nicht inkludiert, der derzeit 5.000 Euro für Privatpersonen beträgt. Und zweitens ist der MG Marvel R schon in der untersten Ausstattungslinie üppig bestückt, etwa mit einem fetten Panoramaglasdach. Die oberste Ausstattungslinie“Performance“ ist dem starken Allradler vorenthalten. Die Unterschiede zwischen dieser und der mittleren „Luxury“-Ausstattung sind aber ohnehin marginal: lediglich die Bose-Soundanlage fehlt. Und halt 108 PS.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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