So spannend, aufregend und megaderbcool wird das Autojahr 2017! Alles zu sehen am Pariser Autosalon! Sie haben keine Lust, sich durch Menschenmassen durchzustauen? Keine Sorge, wir machen das für Sie! Die Modelle müssen Sie sich merken.
von Rainer Behounek & Thomas GeigerRenault TreZor
Beim Design braucht Renault derzeit keiner etwas erzählen. Der nächste Wurf von Laurens van den Acker steht derzeit in Paris: Der Elektrosportler Renault TreZor nutzt die Technik aus der Formel E um nicht nur schnell auszusehen: 350 PS und 380 Nm katapultieren den TreZor in weniger als vier Sekunden auf 100 km/h. Den Strom für die bis zu 300 Kilometer bezieht er aus zwei Akkublöcken in Bug und Heck. Wann er kommt? Hoffentlich so bald wie möglich!
Land Rover Discovery
Fünf Generationen Discovery! Die Kanten sind weg, die früheren Merkmale auch: Keine geteilte Heckklappe und die aufrechte C-Säule ist auch geneigt. Stattdessen ist er mit 4,97 Metern Länge länger, bietet mit einem vier Zentimeter längeren Radstand noch mehr Platz im Innenraum, was auch den Kofferraum vergrößert, auf unfassbare 2.500 Liter! 180 bis 340 PS gibt es unter der Haube und High-Tech wie WLAN-Hotspot für acht Geräte und zig Apps halten ebenfalls Einzug!
VW I.D.
Geht es nach Volkswagen, soll der VW I.D. nicht bloß ein weiteres Elektroauto sein. Für sie ist es der nächste große Wurf in der Automobilgeschichte, wie der Käfer oder eben der Golf. Kernelement ist der neue Baukasten MEB – Modularer Elektrizitätsbaukasten, der die Fertigung nicht nur vereinfachen sondern auch vervielfältigen soll: Bis zu einer Million Autos können laut VW bis 2025 gefertigt werden. Der VW I.D. soll mit einer Akkuladung 400 bis 600 Kilometer weit fahren können. 170 PS ermöglichen eine Beschleunigung von unter acht Sekunden auf 100 km/h. 160 km/h sollen möglich sein.
Weil der Motor an der Hinterachse montiert ist, die Batterien platzsparend im Wagenboden stecken und der Radstand gegenüber dem Golf um 13 Zentimeter auf 2,75 Meter gestreckt wurde, reichen dem 4,10 Meter langen I.D. auch 16 Zentimeter weniger Länge als im Golf für mehr Platz als im Passat, verspricht VW und stellt zudem eine sehr flexible Bestuhlung, auf dem ebenen Boden frei bewegliche Raumteiler und Ablagen sowie bis zu 960 Liter Kofferraum in Aussicht.
Mercedes Generation EQ
Elektro! Mercedes stellt auf dem Pariser Autosalon mit der Studie „Generation EQ“ auch gleich das Elektromobilitätsprogramm der nächsten Jahre vor, das von der Kompakt- bis zur Luxusklasse reichen soll. Dafür entwickeln sie nicht nur eine neue Architektur, die in jeder Dimension flexibel ist und vom Radstand über die Spurweite bis zur Batteriekapazität und der Motorleistung weitgehend frei skaliert werden kann. Sondern sie heben gleich auch eine neue Submarke aus der Taufe: So wie es für die sportlichen Kunden AMG und für die verwöhnten Besserverdiener Maybach gibt, wollen sie die elektrische Intelligenz künftig mit „EQ“ bedienen.
Als Vorboten dieser neuen Zeit rollen sie in Paris auf mächtigen 21-Zöllern die Studie „Generation EQ“ ins Rampenlicht. Auf den ersten Blick eine Art GLC Coupé von übermorgen, soll der aalglatte Viersitzer ohne Türgriffe oder Spiegel die Messegäste einstimmen auf ein „elektrifiziertes Design“, das ganz neue Stilmerkmale zeigt.
Unter der coolen Karosse steckt eine Plattform, die mit einem intelligenten Mix aus Stahl, Aluminium und Karbon die Schwere zwischen Kosten und Gewicht eng geschlossen hält und Platz bietet für eine skalierbare Antriebs-Architektur. Für den Messeauftritt mit der maximalen Auslegung bestückt, kommt der EQ mit zwei Motoren auf 300 kW/408 PS und 700 Nm, die einen Sprint von 0 auf 100 in weniger als fünf Sekunden ermöglichen. Die Akkupacks im Wagenboden haben eine Kapazität von 70 kWh und sollen für bis zu 500 Kilometer reichen. Einmal leergefahren, lassen sie sich induktiv oder an der Steckdose mit den unterschiedlichsten Systemen laden. Dabei reichen im besten Fall fünf Minuten, um den Strom für 100 Kilometer nachzutanken.
BMW X2 Concept
Jetzt ist auch die kleinste Nische ausgeschöpft. BMW macht aus dem X1 ein Coupé, klar, wenn man bedenkt wie gut der X4 und X6 gehen. Allerdings gehen die Designer bei der Studie diesmal etwas weiter als bei den beiden Trendsettern. Mit riesigen Lufteinlässen im Bug, mit sehr viel markanteren Plastikplanken an den Radhäusern und entlang der Gürtellinie und vor allem mit einemeigenwillig glatten Heck irgendwo zwischen Jeep Cherokee und Alfa Giulia befreien sie sich aus dem Korsett ihrer bisherigen X-Karosserien und beweisen, dass ihre Phantasie noch nicht ganz verkümmert ist.
Audi Q5
Audi? Audi. Neuer Q5? Neuer Q5. Beim brandneuen Audi Q5 haben die Entwickler auf Bewährtes zurückgegriffen und einen sehr berechenbaren SUV gezeichnet. Wenn er auf unsere Straße kommt, hat er bereits einen weiten Weg hinter sich – gebaut wird der neue Q5 in Mexiko.
Wie so oft bei den Audis der letzten Zeit sind es wieder die inneren Werte, die den Unterschied machen sollen. Und das gilt weniger für die mäßig gewachsenen Platzverhältnisse mit etwas mehr Beinfreiheit im Fond durch 2,82 Meter Radstand und einem Kofferraum von 550 bis 1 550 Litern, als für Ambiente und Ausstattung.
So übernimmt der Q5 natürlich das Virtual Cockpit aus Q7 & Co, er ist bei den Assistenzsystemen auf dem neuesten Stand und lässt dem Fahrer deshalb maximalen Freiraum und er lockt auf dem Mitteltunnel mit der nächsten Evolutionsstufe des MMI Controlers: Während der Bildschirm sich noch immer gegen Fingergesten sträubt, kann das Touchpad jetzt nicht nur Handschriften lesen, sondern man kann darauf wie beim Smartphone auch zoomen oder wischen.
Unter dem Blech gibt es die bekannten Motoren aus A4 und A5 – zunächst drei Diesel mit 150 bis 218 oder 272 PS und den famosen Vierzylinder-Benziner mit 252 PS. Weil der Q5 im besten Fall 90 Kilo abgespeckt hat, weil der neue Allradantrieb nicht mehr permanent aktiv ist, sondern sich nur noch bei Bedarf zuschaltet und weil die Motoren allesamt aus einer neuen Generation stammen, wird der Geländegänger bis zu 13 Prozent sparsamer als sein Vorgänger, verspricht Audi.