Aus alt mach neu?
BMW entwickelt den X3 weiter
Gestern erst angeteast, kommt hier die Enthüllung: Erfolg ist für einen Autohersteller Segen und Fluch zugleich. Denn je erfolgreicher ein Modell ist, desto schwerer tut man sich mit gravierenden Änderungen, und desto vorhersehbarer und damit langweiliger werden die Generationswechsel. Das war beim Audi Q5 so und das ist beim BMW X3 nicht anders. Weil die Bayern 1,5 Millionen Bestandskunden aus zwei Generationen nicht vor den Kopf stoßen wollten, haben sie den Bestseller nur mit Samthandschuhen angefasst. Wenn im November zu Schätzpreisen um 45.000 Euro die dritte Auflage des kompakten Geländegängers an den Start geht, wird es deshalb natürlich keinen großartigen Stilwechsel geben. Doch anders als Audi beim Q5 arbeitet BMW zumindest den Charakter des X3 etwas besser heraus und betont mit mehr Muskeln das S im Sports Utility Vehicle.Von Thomas Geiger
Während BMW beim Design eher evolutionär gearbeitet hat und unter der Haube gar nichts neues bietet, hält zumindest im Innenraum der Fortschritt Einzug. Nicht nur, weil es mehr Ablagen gibt und man den Kofferraum mit einer Cargostellung der dreigeteilten Rückbank nun noch besser zwischen den minimal 550 und den maximal 1600 Litern variieren kann. Sondern der X3 bedient sich großzügig bei Fünfer und Siebener und startet deshalb zum Beispiel mit einem animierten Cockpit und dem großen Touchscreen samt Gestensteuerung. Selbst den so genannten Displayschlüssel im Smartphone-Format haben die Bayern übernommen.
Auch bei den Assistenzsystemen legt der X3 nach. Wie Fünfer & Co kann er nun in dichtem Verkehr auf der Autobahn nahezu autonom fahren und erstmals sogar automatisch die Spur wechseln. Das kann bislang kein anderes SUV in dieser Klasse, rühmen die Bayern. Aber das ist nicht der einzige Spurwechsel, mit dem der X3 an der Konkurrenz vorbei ziehen will. Sonden genau, wie die Bayern die sportliche Seite des Geländewagens betonen, wollen sie auch seine sparsame Seite stärker herausarbeiten und stellen deshalb nicht nur eine Plug-In-Variante, sondern erstmals eine rein elektrische Version in Aussicht. Nachdem der Akku-Antrieb bislang allein den i-Modellen vorbehalten war, ist das dann doch noch eine gravierende Änderung.