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Weg mit all den Autos!

Sie werden immer lauter, all jene, die rituelles Autoverfluchen zur Religion machen. Und dies simpel wie kategorisch damit rechtfertigen, dass man Autos (umgangssprachlich neuerdings: SUV) nicht braucht, wenn man in der Stadt wohnt. Folgerichtig wird jeder, der dennoch eines besitzt, der vorsätzlichen Nachwuchsermordung beschuldigt.

Natürlich verfängt sich das unermüdliche Predigen der genannten Kohorte (noch) nicht im alltäglichen Zusammenleben, wo man dann ja ganz geheim doch im bösen SUV mitgenommen werden will, wenn der selten vorbeikommende Bus gerade abgerauscht ist. Auf der Straße, im Supermarkt, beim Greißler, im Restaurant – dort bleibt vorerst noch alles ruhig (im Museum bekanntlich weniger, aber das ist ein anderes Thema).

Aber auf Social Media, ja, dort ist die Hölle los. Bei all jenen Rechtschaffenen, die der Meinung sind, ihr Beitrag zur Weltrettung sei damit, alle Autobesitzer und -fahrer per Posting als Mörder abzustempeln, geleistet. Immer schön mit dem Vorbehalt im Unterton, wir Autofahrer hätten es am allerliebsten, wenn immer noch mehr Autos auf die Straßen dieser Welt kämen, so lange und so üppig, bis man gar nichts mehr anderes sieht bis zum Horizont als Autos, Autos, Autos und nochmal: Autos.

Das ist natürlich gröbster Unsinn, denn das absolute Gegenteil ist der Fall. Zwar lieben wir Autos, wissen wertschätzend um ihre Vor- wie Nachteile und verorten sie gerade deshalb nicht blind und ahnungslos als den Gottseibeiuns der Umweltverschmutzung, dessen Verschwinden mit einem Schlag alle Probleme des Planeten auf einmal lösen könnte. Puncto Anzahl haben wir hingegen durchaus ein und dasselbe Ziel gemeinsam mit den Anti-Auto-Taliban.

Denn: Jeder genussvoller Automobilist wünscht sich nichts sehnlicher, als ganz alleine auf weiter Flur das dann auch nicht mehr dauernd kaputte und per Baustelle zu flickende Asphaltband zu befahren. Weg mit all den Karren, die unnötig von A nach B und C zuckeln, und für Stau sorgen, der zumeist wirklich nicht nötig gewesen wäre. Weg mit all den Lastlern auf der Autobahn oder in der Innenstadt, die einem nur den Platz verstellen. Und rauf mit dem Benzinpreis auf über 5 Euro. Das würde für nachhaltig Platz sorgen auf der Straße. Und die gehört dann mir, mir, mir ganz alleine, wenn ich mir bisweilen den Luxus einer Tankfüllung leiste.


Franz Joseph Sauer
ist Herausgeber nicht nur des WIENER, sondern auch des Onlinemagazins motorblock.at, womit seine Auto- und Motorleidenschaft auch schon vorhersehbar wird. Aber manchmal muss er sich auch ärgern über das Mobilitätsverhalten seiner Mitmenschen …

Franz J. Sauer

Liebt Autos, weiß auch ein bissl was, schwurbelt schön drum herum und springt für SUV in die Bresche.

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