
Er ist zurück – kantiger, smarter und echter denn je. Der neue Jeep Compass tritt nicht als urbaner Blender auf, sondern als Statement auf vier Rädern: kompromissloser in der Optik, moderner in der Technik und vollgeladen mit mehr Jeep-DNA. Wir haben uns den neuen Compass angesehen und mit dem Mann gesprochen, der dem neuen Compass seine Gestalt gegeben hat – Daniele Calonaci, Designchef von Jeep Europe.
Von 0 auf Abenteuer in unter 30 Sekunden? Geht. Mit dem neuen Jeep Compass. Denn was sich da aus dem Werk in Melfi seinen Weg über den Kontinent bahnt, ist mehr als ein Update – es ist ein Statement: Der neue Compass wird wieder mehr Jeep als Derivat, setzt dabei auf Strom, smarte Technologie und italienischen Feinschliff. Motorblock hat sich das neue Spielzeug mit Kultgrill und Komfort-Kante schon mal im Detail angeschaut.
Design: Sieben Schlitze für ein Halleluja
Jeep bleibt Jeep – auch beim neuen Compass. Trapezförmige Radkästen? Check. Robuste Offroad-Verkleidung? Check. Der ikonische Kühlergrill mit sieben Schlitzen? Check. Aber diesmal sitzt das Ganze auf der brandneuen STLA-Medium-Plattform von Stellantis – maßgeschneidert für Elektro. Ergebnis: mehr Platz, mehr Komfort, weniger Emission – und trotzdem genug Schotter-Charme, um im Dreck nicht als Blender dazustehen.







Mit 4,55 m Länge bleibt der Compass kompakt genug für die Innenstadt, bietet aber trotzdem 550 Liter Kofferraumvolumen und ein Interieur, das sich anfühlt wie ein italo-amerikanische Wohnzimmer mit Allrad-Option. Fakt ist, der neue Compass bietet wesentlich mehr Platz im Innenraum. Selbst großgewachsene Passagiere finden in zweiter Reihe nunmehr sehr bequem Platz und das umfangreiche Update in Sachen Ablagen im Cockpit macht Sinn. Plus: neue Lackfarben mit Natur-Vibes – von „Hawaii“-Grün bis „Vulcano“-Schwarz. Klingt kitschig, sieht aber fett aus.







Alles in allem tut dem kompakten Compass mit der langen US-Heritage die italienische Frischzellenkur sehr gut. Die Tatsache, dass Jeep-Designchef Daniele Calonaci selbst ein gestandener Offroader ist, mit einem CJ und einem Wrangler in der eigenen Garage, wird in ganz vielen praktischen Details klar. Funktion und Form in Harmonie gebracht, ist der neue Compass ein echter Evolutionsschritt, der der Markenidentität sehr gut tut. Wir konnten dem sympathischen Italiener bei der Österreichpremiere des neuen Compass im ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Gut Brandlhof ein paar Fragen stellen:

Motorblock:
Daniele, der neue Compass ist da – wie viel echter Jeep steckt heute noch in einem elektrifizierten Kompakt-SUV?
Daniele Calonaci:
Sehr viel. Wir wollten ein Fahrzeug schaffen, das sowohl die urbane Mobilität als auch das Abenteuer verkörpert – ein echter Jeep, der sich in der Stadt ebenso wohlfühlt wie im Gelände. Es ging nie darum, uns vom klassischen Jeep-Erbe zu verabschieden. Im Gegenteil: Wir haben uns gefragt, wie wir die ikonischen Merkmale der Marke in die Zukunft tragen können.
Motorblock:
Und das bedeutet konkret?
Calonaci:
Zum Beispiel beim Design. Der neue Compass ist eine Hommage an die Klassiker: der siebenschlitzige Kühlergrill, die trapezförmigen Radkästen – all das ist geblieben. Aber wir haben diese Elemente mit modernen Linien, schlanker Aerodynamik und neuen Technologien kombiniert. Das Fahrzeug wirkt kraftvoll, aber auch zeitgemäß – so wie sich Jeep 2025 eben anfühlen soll.
Motorblock:
Apropos Gefühl – die Farben sind ungewöhnlich emotional. Warum?
Calonaci:
Weil jede Farbe eine Geschichte erzählt. Wir haben uns bei der Farbpalette ganz bewusst von geografischen Landschaften inspirieren lassen. „Hawaii“, „Amazonien“, „Pazifik“, „Yosemite“ – das sind keine willkürlichen Namen, sondern emotionale Anker. Die Farbe soll eine Verbindung zur Natur herstellen, zum Abenteuer, zur Sehnsucht. Genau das wollen wir mit dem Compass erreichen.
Motorblock:
Der Compass basiert jetzt auf der STLA-Medium-Plattform – was hat das fürs Design bedeutet
Calonaci:
Die Plattform hat uns viele Freiheiten gegeben. Sie erlaubt es, sowohl vollelektrische als auch hybride Antriebe zu integrieren, ohne dass wir Kompromisse beim Design oder der Funktionalität machen mussten. Im Gegenteil: Wir konnten das Packaging effizienter gestalten, mehr Platz schaffen, die Aerodynamik verbessern – und gleichzeitig die Jeep-DNA voll durchziehen.
Motorblock:
Was war dein persönliches Ziel bei diesem Projekt?
Calonaci:
Ganz klar: Ein Fahrzeug zu entwerfen, das die Seele von Jeep bewahrt – aber in einem Format, das für die moderne Mobilität funktioniert. Der neue Compass soll robust sein, charakterstark, aber auch smart, effizient und elegant. Ein SUV, der dich zur Arbeit bringt – und am Wochenende an Orte, wo der Asphalt aufhört.
Tech-Spektakel auf Stufe 2
Der neue Compass ist nicht nur ein SUV mit E-Antrieb – er ist ein rollendes Tech-Paket. Serienmäßig gibt’s ein 10-Zoll-Infotainment mit 16-Zoll-Radio (ja, wirklich), OTA-Updates, vernetzte Dienste und autonomes Fahren auf Level 2. Matrix-LED? Natürlich. 360-Grad-Schutz? Logo. Spurwechsel per Assistent? Auch drin. Selbst das Head-up-Display wirkt nicht wie ein Gimmick, sondern wie ein Pflichtfeature für das neue Jeep-Zeitalter.

Drei Antriebe, keine Ausreden
Jeep hat verstanden: Vielfalt ist Trumpf. Deshalb gibt’s den neuen Compass in drei Varianten:
– e-Hybrid mit 145 PS
– Plug-in-Hybrid mit bis zu 195 PS
– Vollelektrisch mit 213 bis fetten 375 PS
Besonders spannend: Die Top-BEV-Version kommt mit einem 275 kW starken Allradsystem, das über einen 49 kW starken E-Motor an der Hinterachse und ein Untersetzungsgetriebe 3.100 Nm (!) an die Hinterräder drückt. Für alle, die’s genau wissen wollen: Das reicht, um bei komplett durchdrehender Vorderachse trotzdem eine 20%-Steigung zu knacken. Echte Jeep-Nummer eben.
Laden? Schnell. Mit bis zu 160 kW in 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent. Reichweite? Bis zu 650 Kilometer nach WLTP – und das mit einem cW-Wert von unter 0,3. Willkommen im elektrifizierten Offroad-Olymp.
*Disclaimer: Verbrauchswerte variieren je nach Version. Der Jeep Compass ist in Österreich derzeit noch nicht erhältlich. Technische Angaben vorbehaltlich finaler Homologation.*
First Edition: Das volle Paket, ohne Kompromiss
Ab sofort bestellbar: Die limitierte First Edition, wahlweise als 145-PS-Hybrid oder 213-PS-Elektro. Ausstattung? Üppig. 20-Zoll-Räder, LED-Matrix, Selec-Terrain, 360-Grad-Kameras, Stufe-2-Autopilot, beheizbare Sitze, elektrisches Heck und auf Wunsch sogar Massagesitze. Der Look? Jeep. Die Leistung? Jeep. Der Komfort? Premium. Der Preis? Ab 40.200 Euro (Hybrid) bzw. 49.300 Euro (Elektro). Auslieferung: ab Q4 2025.
Unser Fazit?
Der neue Compass kann das Schweizer Taschenmesser unter den C-SUVs sein: smart, stark, stylisch – und so vielseitig wie ein Jeep eben sein muss. Ob urbaner Dschungel oder alpenländisches Abenteuer – dieser Compass zeigt, wo’s langgeht. Und zwar (voll)elektrisch, mit Haltung und Heritage.