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Der Anti-Trump aus Bayern

BMW Concept R18

Der Anti-Trump aus Bayern

Während sich Harley-Davidson dank Onkel Donald und seiner Zollpolitik in Europa die Kundschaft vergraulen darf, hat BMW Motorrad die passende Alternative im Köcher.

Text: Gregor Josel
Man darf zwar davon ausgehen, dass BMW das Concept R 18 nicht nur aufgrund der Handelsstreitigkeiten zwischen USA und Europa entworfen hat, doch würde es natürlich ganz gut in die aktuelle Zeit passen, dass man sich bei den Bayern eine direkte Alternative zu Harley-Davidson und Co. überlegt. Stilbewusst hat BMW dieses wundersame Custom-Bike auf dem Concorso d’Eleganza am Comersee den Fans präsentiert und will mit dem Concept R18 einen einnehmenden Gegenentwurf zu einer immer schnelllebigeren, von Technologie getriebenen Zeit zeigen. Es ist eine Rückbesinnung auf den Kern der Marke, versehen mit einem modernen Twist: Das BMW Motorrad Concept R18 überträgt die Essenz großer BMW-Motorradklassiker in die heutige Zeit – und verbindet damit historischen Motorradbau mit moderner Custom-­Attitüde. Das Herzstück des BMW Motorrad Concept R18 bildet ein neu entwickelter, großer Zweizylinder Boxer-Motor mit 1800 ccm. Sein Erscheinungsbild erinnert bewusst an die Boxermotoren, die bei BMW Motorrad bis Ende der 1960er-Jahre gebaut wurden – nur eben mit deutlich größerem Hub­raum und moderner Luft-Öl-Kühlung. Ein optisches Highlight ist die freiliegende verchromte Kardanwelle, die das Hinterrad mit dem Antrieb verbindet. Die Technik ist bewusst sichtbar gemacht und in Szene gesetzt.
Ebenso ist die Elektronik des Concept Bikes lediglich auf Starter und Licht reduziert und unterstreicht das puristische Konzept. Farblich gibt sich das BMW Motorrad Concept R18 klassisch. Das Thema ist ganz BMW: Die weißen, handgezogenen Linien auf Gabel und Tank interpretieren in Kombination mit der Grundfarbe Schwarz das klassische BMW Farbschema. Ein gelbgoldener Lack­effekt verleiht der hellen Doppel-Linierung eine exklusive Note und auch die schwarze Effekt-Lackierung auf Tank und Gabelholmen erhält in bester Custom-Manier durch große metallische Partikel in verschiedenen Lackschichten eine besondere Tiefe, wenn die Sonnenstrahlen auf diese Partien treffen.
Der geprägte Einzelsitz aus Leder orientiert sich optisch an den Klassikern der 50er-Jahre. Auch die Grafik der Scheinwerfergestaltung erinnert an die 1950er-Jahre. Die klassische U-Form auf den damaligen Deckgläsern wird hier in Form von LED-Lichtelementen interpretiert. So bleibt zu hoffen, dass sich BMW ein Herz nimmt und diesen Concept nicht in irgendeiner Schublade verschwinden lässt, sondern es in leicht entschärfter Form auch auf den Markt bringt.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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