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Am Shell Concept Car scheiden sich die Geister

Ein City Car im Tankstellen-Look

Das Shell Concept Car polarisiert





Über Geschmack lässt sich streiten, über Fakten nicht. Der Mineralölkonzern Shell liefert mit dem Shell City Car Concept eine Kampfansage an kleine Elektro-Flitzer und autonome Stadt-Fahrzeuge. Klein, kompakt, leicht, sparsam, recycelbar und sogar einiges an Platzangebot, nur das Design ist gewöhnungsbedürftig.

von Patrizia Zernatto

„Kleinstwagen“ für die Stadt

Während alle auf Elektroantrieb setzen oder von autonomen Fahrzeugen sprechen, setzt Shell auf den Verbrennungsmotor. Macht Sinn, denn der Mineralölkonzern will seinen Sprit auch weiterhin irgendwie an den Mann bekommen.

Im Moment findet die Peking Auto Show statt und im Rahmen dieser wurde das Shell City Car Concept vorgestellt: verbrauchsoptimierter Dreizylinder Benzin-Motor mit 660 ccm Hubraum, halbautomatisches sequentielles 5-Gang-Getriebe45 PS und 64 Nm Drehmoment.

Gewicht und Abmessungen sind sehr überschaubar – 550 Kilo leicht, 2,5 Meter lang, 1,35 Meter breit und 1,6 Meter hoch. Früher hätte man zu so etwas Zündholzschachtel gesagt. Aber der kleine Große bietet Platz für drei Personen, 160 Liter Laderaum und zahlreiche praktische Ablagen. Trotz Hinterradantrieb wird sich dieses Concept wohl nie zum Driften eignen, und mit den 15,8 Sekunden, die es von 0 auf 100 braucht, lassen sich auch keine Spitzenwerte auf der Rennstrecke aufstellen. Das ist aber vollkommen okay, denn dafür ist das sparsame Wägelchen nicht gemacht.

Das Shell Mobil basiert auf dem T.25, einem von Ex-Formel 1-Designer Gordon Murray bereits 2010 entwickelten City Car. Dank moderner Technik ist das Konzeptfahrzeug trotz Verbrennungsmotor sehr sparsam (2,64 Liter auf 100 km/h werden angegeben). Weniger CO2, gute Energiebilanz und Auto-Recycling – davon spricht Shell, wobei natürlich auch die im Auto befindlichen Flüssigkeiten und das Motoröl intern hergestellt und angepasst wurde. Vor allem der vom Designer patentierte iStream Herstellungsprozess trägt zu den umwelt- und geldbeutel-schonenden Werten bei: Leichtbauweise, eine Karosserie aus Kohlefasterlaminat, Teile aus dem 3D-Drucker und auch sonst gut durchdachte Materialien für das gesamte Auto.

Wir können gespannt sein, ob sich jemand findet um dieses Concept umzusetzen.
Die Umwelt und die Brieftasche würd‘ sich freuen, das Auge wahrscheinlich weniger.

Fotos: Shell

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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