Jetzt brennt’s dort auch
Auto-Fans rächen sich an Modelabel
Fashion Labels polarisieren doch immer, oder nicht? Die einen werben mit splitternackten Magermodels, die anderen mit Nonnen in Schlüpfern. Mode geht über das Bedürfnis, etwas über der Haut zu tragen, hinaus.
Es geht um Trends und Styles, um Hips und Squares. Daran ist an sich nichts Verwerfliches dabei, im Gegenteil. Mode ist Ausdruck der Persönlichkeit, genauso wie Uhren, Hüte, Autos. Viele von uns suchen die Extravaganz in jedem Produkt.
Wenn sich aber ein Modelabel wie rag & bone an den heiligen Gütern vergreift und einen sagenhaft schönen Porsche 911 SC schrottet, dann steht die Community auf wie William Wallace und schreit: „Sicher nicht!“
Hier geht es nämlich um weit mehr, als Publicity zu erzeugen. Beides, die Mode- und Fahrzeugbranche, sind Handwerksberufe. Der (materielle) Wert ergibt sich unter anderem durch die Stunden, die hineininvestiert wurden. Angenommen Porsche hätte damit angefangen und einen Werbespot gedreht, in dem ein Versace-Kostüm verbrannt worden wäre. Machen sie nicht, weil sie Respekt vor anderem Handwerk haben (oder zumindest vortäuschen). Aber der Aufschrei in der Modewelt wäre sicher enorm gewesen. Weil es jemand geformt, geschliffen, gespannt, bezogen, zugeschnitten, entworfen hat. Der Porsche ist nicht irgendein Tamagotchi, dass 400 mal in der Minute aus einer großen Maschine rausplumpst.
Bitte, liebe Werbeagenturen, lasst Biedermeiermöbel, Oldtimer, alte Uhren, impressionistische Gemälde, Fabergé-Eier und alles, was sonst noch ein mulmiges Gefühl in der Magengrube hinterlässt, wenn man es verbrennt, zerhackt, in die Luft jagt, drauf steigt oder mit Farbe übergießt, in Ruhe. Nicht gut. Wie man am aktuellen Video sieht. Die Porsche-Fans sind sauer und rächen sich am Label. Spannend sag ich Ihnen, sehr spannend.