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Bosko’s 10. Heute: Mazda3 Sport

Bosko’s 10 Punkte zum Mazda3 Sport G165 Revolution
von Bosko Andjelic

Ich bin: der vertrauensvolle, zugleich ausgesprochen attraktive Personal Assistant meiner mir Schutzbefohlenen und erfülle die angetragenen Transportaufträge höchst sophistiziert. Als Normalität. Panta rhei in Reinkultur. Wenn es denn sein muss oder – besser – darf, dann gerne auch etwas flotter. Meinen zweiten Vornamen Sport trage ich nicht umsonst. Das alles jedoch – Sie ahnen es – souverän und unaufgeregt.

Ich bin nicht: deutsch. Auch nicht italienisch. Diesen beiden Nationalitäten jedoch bei weitem näher als den landläufigen Vorurteilen, die japanischen Kompaktklasslern bei so manchem Standesdünkel-Konsumenten anhaften. Fad, Hartplastik und geringere Gesamtdichte ist lange her. Innen ist vieles so wie bei teutonischem Semi-Premium, einzig schwunghafter – außen belegt, dass jemand viel Zeit in Balocco, dem offiziellen Testzentrum von Alfa Romeo, verbracht haben muss.

Ich fühle: mich ausgeglichen und zugleich performant an – wer je ein perfekt ausbalanciertes Küchenmesser zur Verrichtung niederer Schnippel-Aufgaben verwendet hat, weiß wie dieser schnöden Tätigkeit plötzlich Inspiration zuteilwerden kann und bekommt eine adäquate Idee davon, was mich im Alltag ausmacht.

Ich klingeturbinig – das als Kompliment, wenn Energie platzsparend verzwirbelt wird und das Triebwerk leichtfüßig nach Drehzahlen giert. Raumschiff Enterprise kurz vor Warp 9 ist das, wovon wir reden.

Ich rieche: dezent nach Aloe Vera und schmeichle herkunftbedingt empfindlichen Nasen – Asien und Geruch ist bekanntermaßen ein heikles Thema. Wenn Frische ein Geruch wäre, die Japaner hätten ihn erfunden. Und als Kleenex-Sorte promoted.

 
 

Ich schmecke: nach Sencha. Grüner Eistee ohne Konservierungsstoffe, markant und erfrischend. Offene Reisfelder, die volles Sonnenlicht einfangen, passen gut zu meinem Charakter – dienstbeflissen, beruhigend, klar.

Ich wohne: in Gablitz, am westlichen Rand des Wiener Speckgürtels, wo der Traum vom Eigenheim im Grünen für meine Besitzer in Erfüllung ging. Der Schweizer Franken-Kredit trägt Schuld daran, dass statt einem Mazda6 meine Wenigkeit in der Garageneinfahrt steht – innerfamiliär stört das heute niemanden mehr, was einiges über mein standing aussagt.

Ich fürchte: den unberechtigten Spott der versnobten Purkersdorfer, wo Herr der Ringe wie auch Wildkatzen-Bändiger nur milde lächeln können. Weiters noch Nachbarn, die Wolfsburgen bauen wie auch fahren und bei Pannenstatistik-Vergleichen akute Schwerhörigkeit vortäuschen. Egal, ich respektiere andere Glaubensgemeinschaften. Halleluja.

Als Tier: Känguruh. Ich besteche durch mein relationales Platzangebot, das nicht nur ein Kind mitsamt allem Gramuri einpackt, eher deren zwei – gepaart mit einer Bewegungsfähigkeit, die mir andere erst nachmachen sollen. Unsereins mag in langsamem Geläuf zwar nicht sportlich aussehen, ist es aber bei hohen Drehzahlen und das dann zackig, ein Expressbeutel quasi.

Als Gegenstand: entspreche ich dem – in Japan allgegenwärtigen – Bento, einem traditionellen Serviervorschlag des wochentäglichen Mittagessens. Einmal alles, in einer Box, appetitlich abgetrennt und zugleich vereint. Praktisch wie mein Zugang zum Leben – praktisch und serviceorientiert.

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