Der neue Mercedes GLE ist noch gar nicht richtig auf der Straße, da hat AMG auch schon die erste Power-Variante in der Mache. Schließlich hat Tobias Moers als Chef der schnellen Truppe einen Ruf zu verteidigen und außerdem eine saubere Bilanz abzuliefern. Und weil es da auf jede Woche ankommt, zieht er schon in Genf das Tuch vom neuen Mercedes-AMG GLE 53, der auch noch diesen Sommer in den Handel kommt.
Von Thomas Geiger
Wo bislang beim GLE 450 mit 367 PS Schluss war, stehen dann 435 PS und 520 Newtonmeter im Datenblatt. Und damit ist es noch nicht einmal getan. Der drei Liter große Reihensechszylinder bekommt auch noch einen elektrischen Startergenerator aus der EQ-Boost-Familie, der beim Anfahren mit 22 PS und 250 Newtonmeter mit anschiebt und ansonsten durch mehr Rekuperationsleistung dafür sorgt, dass der Verbrauch nicht vollends aus dem Ruder läuft. Zumindest auf dem Prüfstand ist der GLE 53 deshalb mit 9,3 Litern zufrieden. Und weil es zudem noch einen elektrischen Verdichter gegen das Turboloch gibt, sprintet der GLE 53 wie ein Sportwagen und schafft den Standardspurt in 5,3 Sekunden.
Aber es bleibt natürlich nicht allein beim Motortuning. AMG hat auch Fahrwerk und Lenkung neu abgestimmt, den vorausschauenden Wankausgleich und die adaptive Federung angepasst und eine stärkere Bremse eingebaut. Außerdem schaltet die Neungang-Automatik schneller und schärfer, der Allradantrieb ist hecklastiger ausgelegt.
Ein bisschen sportliche Schminke mit neuen Anbauteilen außen und etwas mehr Zierrat innen gibt es natürlich auch. Genau wie eine AMG-spezifische Programmierung für das Infotainmentsystem MBUX.
Moers verspricht, dass der GLE 53 weiterhin an der Spitze von Innovation, Fahrdynamik, Individualität und Design stehe. Dieser Position sei AMG als Erfinder des Performance-SUV schließlich verpflichtet. Doch wie alle 43er und 53er ist auch der GLE kein ganz echtes AMG-Modell – selbst wenn sie ihm sogar den Panamericana-Grill mit seinen 15 Streben spendiert haben. Doch mehr als 250 km/h lassen sie das Dickschiff nicht laufen.
Aber keine Sorge, denn dabei wird es nicht bleiben. Natürlich wird es auch wieder einen GLE 63 geben, der erstens die 250er-Marke knacken und zweitens wieder einen klassischen V8 mit deutlich mehr als 500 PS haben wird. Und wenn man Moers und sein Streben nach Stückzahlen kennt, wird man darauf auch nicht mehr lange warten müssen – schließlich sind sie bei AMG ja in jeder Hinsicht von der schnellen Truppe.