Dass Hyundai vom Billigimporteur zum Hersteller zuverlässiger und wertiger Vehikel geworden ist, ist nun auch schon eine Weile her. Dann kam mit dem i30 N der Schritt zur Dynamik. Und jetzt erklären die Koreaner diversen Hypercars den Krieg.
Text: Jakob Stantejsky
Dafür bauen sie allerdings keine flache Flunder à la Ferrari, sondern eher einen Kompakten im Tourenwagen-Stil. RM20e heißt das gute Stück, das nicht nur irre wild aussieht, sondern noch viel gestörter ist. Denn es handelt sich um ein Mittelmotor-Heckantrieb-Setup, bei dem 810 Pferde mit 960 Nm Drehmoment ausschließlich an der Hinterachse reißen. V8? V10? gar ein V12??? Nein, der RM20e wird rein elektrisch angetrieben. Für manche vielleicht eine Enttäuschung, aber wir sind uns auch ungefahrenerweise todsicher, dass in diesem Geschoss die Post nicht nur abgeht, sondern direkt eskaliert.
Eine 60kWh-Batterie liefert den Saft, der die E-Rakete in unter drei Sekunden auf 100 und in 9,88 Sekunden auf das Doppelte schleudert. Garantiert ein Heidenspaß auf der Rennstrecke! Doch nicht nur da…
Ja, euch ist das Kennzeichen auf den Fotos vielleicht aufgefallen. Der RM20e wird tatsächlich trotz aller wüsten Aero-Aufbauten und der kompromisslosen Performance eine Straßenzulassung haben! Hyundai behauptet sogar, dass sich das Auto im täglichen Betrieb als (halbwegs) gemütlicher Begleiter erweisen wird. Soll uns recht sein, mit dem Viech kann man schon mal flanieren fahren.
Bei aller Elektromobilität präsentiert man sich mit dem gewaltigen Heckspoiler und dem fast schon bizarren Diffusor allerdings nicht gerade als sanftmütiger Naturliebhaber. Aber gut, wer im Hyundai RM20e sitzt, kann damit wohl leben. Und mit so ziemlich allem anderen auch.