Ein Mugen-Honda aus 1993/94
Dieser Formel 1-V10 steht zum Verkauf
Text: Jakob Stantejsky / Foto: Silvano Caira/racecarsdirect.com
In letzter Zeit finden sich allerhand dubiose Angebote für wirklich außergewöhnliche Motoren in den Weiten des Internets. Aber nur 10.000 Euro für das Aggregat eines Autos, das insgesamt wohl Abermillionen wert ist? Irgendwie kann das doch nicht stimmen, oder? Das denkt nicht nur ihr euch, sondern ich mir ebenso. Die in der Anzeige enthaltene Beschreibung lässt schwer zu wünschen übrig, genauer gesagt steht dort nur der Name des Motors und „EMPTY“. Höchstwahrscheinlich fehlen also im Inneren eine ganze Menge Teile, die unabdingbar wären, wollte man das gute Stück zum Laufen kriegen. Doch lasst uns die Vernunft mal beiseite schieben und nehmen wir an, jemand kauft die Rarität tatsächlich und möchte sie in sein Auto einbauen – was wäre dafür nötig?
Abgesehen von den fehlenden Teilen bräuchte man natürlich einen Anlasser, der bei solch einem hochgezüchteten Monstrum natürlich auch nicht gerade das 08/15-Teil von der Stange sein darf. Außerdem muss so ein Rennmotor vor dem Start aufgeheizt werden, genau wie das zugehörige Öl – sonst wird es nix mit dem flotten Vergnügen. In Punkto Kühlung stellt das Ding sicher auch nicht gerade die einfachsten Anforderungen. Und last but not least war da doch etwas mit Formel 1-Motoren…wie lange halten die denn meistens? Eieiei, das könnte zum Problem ausarten. Denn selbst wenn man ein neues Mapping für den Motor anlegt und so die maximale Drehzahl herabsetzt, wird aus dem Formel 1-V10 wohl so schnell kein Dauerläufer werden.
Alles in allem schaut es wohl nicht gar so gut aus mit dem Traum des Projektautos mit Formel 1-Motor, das muss selbst der fanatischste Bastler einsehen. Doch wie wäre der Mugen-Honda als Couchtisch-Standbein? Einfach eine Glasplatte drauf und schon hat man die exklusivste Inneneinrichtung der Stadt. Mit 10.000 Euro kommt man damit sogar sicher noch billiger weg als bei so manchem Designer…