Feiner Herr
Der Hyundai Tucson im Test
Die Zeiten, in denen man koreanische Autos als „die billigeren Japaner“ verbrämte, sind längst vorbei. Aber so deutlich, wie uns der Hyundai Tucson vor Augen führt, dass er nun bei den großen Jungs mit den schicken Klamotten mitspielt, haben wir das noch nicht gesehen.
Text: Franz J. Sauer
Fangen wir bei der Optik an: Jede Sicke, jede Fläche, jeder Falz wirkt stimmig, hier wurde keine Linie dem Zufall überlassen. Das Gesicht gibt sich geschlitzt und scharf, dennoch einzigartig, nicht mal das (noch immer recht plumpe) riesen-H auf dem Grill hätten wir gebraucht, um den Tucson als Hyundai zu identifizieren.
Machen wir weiter im Innenraum. Die blauen Armaturen haben sich mittlerweile als Hyundai-USP gewissermaßen etabliert, die feiste Innenbeleuchtung (Neon? LED? Jedenfalls sauhell) reißt einen ziemlich aus der Lethargie, wenn man zu Hause wegfährt, solange es noch dunkel ist. Und das Lenkrad ist nicht nur schön, es liegt auch ebenso in der Hand. Schön schaumig am kranz, schön wertig in der Mitte, wo sich Knöpferln für die Ewigkeit befinden, zumindest fühlt es sich so an.
Unter der Haube wird’s dann endgültig modern. Die elektrische Anlage des Tucson tritt mit 48 Volt Bordspannung auf, gibt also ab Start weg den Mild-Hybriden. Eine Technologie, die bis vor kurzem noch nur in S-Klasse und Konsorten vorzufinden war und unter Zuhilfenahme einer Speicherbatterie etwa 12 km Mehrleistung bringt und 7 Prozent Sprit spart. Lieferbar ist der 48-Volter vorerst nur mit dem 2,0 CrDi Diesel mit 6-Gang-Schalter oder 8-Stufen-Automatik (die wir fuhren).
Macke: Das Handy lässt sich nur im Stillstand koppeln. Leute, gewöhnt euch das ab. Es führt zu nichts anderem, als dass man erst recht mit dem Knochen an der Backe telefoniert … grrr!