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Kombi zum Verlieben: Opel Insignia Sports Tourer

Ärgert der die Oberklasse?

Opel Insignia Sports Tourer: Ein Kombi zum Verlieben

Opel will mit dem neuen Insignia wieder die Oberklasse ärgern. Ein erster Ritt in der Kombi-Version des Flaggschiffes aus Rüsselsheim lässt einiges erhoffen – auch ein Ende der roten Zahlen.

Text: Maximilian Barcelli

Unpassend ist der Slogan ja nicht, muss man anerkennend feststellen, wenn man sich im neuen Opel Insignia Sports Tourer niederlässt. Und auch die Verwunderung über Jürgen Klopps zufriedenem Gelächter löst sich auf. Weil, auch wenn jetzt die Spannung aus dem Artikel ist und das große Fazit schon nach ein paar Zeilen geschlossen wird: das neue Flaggschiff aus Rüsselsheim hat es wirklich drauf.

So wie sich die Spannung gerade aus diesem Text verabschiedet hat, so hat sie mich in den ersten fünf Minuten im Insignia alleine gelassen. Das Interieur verrät einfach zu viel, da braucht der Motor noch nicht einmal rennen, man merkt gleich, dass du dein Gesäß gerade in einem hervorragenden Wagen akklimatisieren lässt. Es wirkt alles viel zu hochwertig (weil es das auch ist) um im Understatement-Bereich zu bleiben und die Liebe zum Detail ist nicht zu übersehen.
Ein besonderer Augenschmaus ist das Armaturenbrett. Zwar zeugt es nicht von großem Autobau-Können, wenn ein Hersteller dieses mit Informationen vollpumpt. Was Opel allerdings bei dem Insignia gelang, ist dieses Mehr an Infos und Daten logisch und brillant aussehend anzuordnen. Analoge und Digitale Instrumente verschwimmen ineinander ganz nach meinem Geschmack. Während sich Geschwindigkeit, Öltemperatur und Batterie-Spannung auf einem Display mittig des Brettes finden lassen, werden Drehzahl, Tank und Kühlwassertemperatur links und rechts vom Display in analogen Instrumenten angegeben. Dieser verspielte Wechsel zwischen Analogem und Digitalem wurde grandios umgesetzt, der kompromissbereite Purist wird dem schon was abgewinnen können. Und der Autofahrer von heute? Dem taugt das sowieso – die Vorteile eines (gut gestaltetem) Displays sind unumstößlich.
Dass Opel ein Händchen für gute Gestaltung und Verarbeitung hat, spiegelt sich auch in der Mittelkonsole wieder. Der Touchscreen ist leicht dem Fahrer zugewandt und funktioniert tadellos, geschickt haben die Jungs und Mädels aus Rüsselsheim auch drei Tastenreihen verbaut. Während die oberste Reihe nah am Touchscreen ist, sind die Schalter in dieser dem Infotainmentsystem zugeordnet. Mit der mittleren Reihe ist die Klimaanlage und Heizung zu bedienen, die untere Reihe, welche in der Nähe des Schaltknaufs positioniert ist, ist der Bedienung der Fahrassistenzsysteme verschrieben.
All die hochwertigen Materialien und das fabelhafte Design tun es einem schon an, der Spaß wird allerdings noch spaßiger, nimmt man im 260 PS starkem Benziner Platz, der mit seinen 400 Newtonmeter einen saftigen Adrenalinkick beim Beschleunigen garantiert. Spritzig, aber etwas unaufgeregter, ist der 170 PS starke Diesel. Betrachtet man die Motorenpalette jedoch nüchtern, ist man mit den kleineren Motoren gut aufgestellt. Weniger Verbrauch, geringere Kosten und Ziehen tut der 140 PS starke Benziner schon auch – was will der Papa mehr?
Und was wollen die Kinder mehr, als, erstmals bei Opel, beheizbare Fondsitze, die dafür Sorge tragen, dass auch der Schiurlaub in Kitzbühel nicht zu einem Desaster wird. Apropos Schi und Urlaub, nicht gespart hat Rüsselsheim beim Kofferraum, der sich 130 Liter mehr als der Vorgänger gönnt und auf einem Ladevolumen von 1665 Liter kommt.
Sowohl der Komfort, welcher mit einem starken Fahrwerk, den ausgebauten Konnektivität- und Infotainmentsystemen und den hochwertigen Materialien erreicht wird, als auch der Kofferraum und das Fahrerlebnis, machen den neuen Opel Insignia Sports Tourer in Verbindung mit dem soliden Preis (gestartet wird bei 28.590 Euro) zu einer gefährlichen Konkurrenz. Sogar bei Fahrzeugen, die preislich in einer ganz anderen Liga spielen.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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