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Lamborghini Gallardo vs. Tesla Model S

Sommer, Sonne, Dragrace!

Lamborghini Gallardo vs. Tesla Model S





von Rainer Behounek

Und dann machen sie doch ein Wettrennen. War ja klar, zuerst fest gegen den Tesla-Charakter wettern und dann in die selbe Kerbe schlagen. Zwei Rennversionen gibt’s: stehend und rollend. Die Straße ist frei und mitten im Nirgendwo. Die Sonne hat noch lange nicht die Kraft erreicht, wie jetzt, während ich die Zeilen schreibe.

Die beiden mutigen Kontrahenten kurz erklärt:

In der linken Ecke: Lamborghini Gallardo LP570-4 Superleggera Edizione Tecnica

5,204 Liter V10 mit Benzin-Direkteinspritzung, 570 PS bei 8.000 U/min, 540 Nm bei 6.500 U/min, 0-100 in 3,4 Sekunden, Vmax 325 km/h. Kraftstofftank 90 Liter. Alu-Spaceframe-Rahmenstruktur, permanenter Allradantrieb, automatisiertes Sechsgang-E-Gear-System, Gewicht 1.340 Kilogramm (trocken) 43 zu 57 Prozent verteilt. 4,386 Meter lang, 1,9 Meter breit, 1,165 Meter hoch, Radstand 2,560 Meter.

In der rechten Ecke: Tesla Model S P85D

Zwei Elektromotoren (einer an der Vorderachse, einer and der Hinterachse), Lithium-Ionen-Akkus mit 85 Kilowattstunden Speicherleistung, 700 PS (224 PS vorne, 476 PS hinten) 930 Nm bei 0-5.100 U/min. 0-100 in 3,3 Sekunden, Vmax 250 km/h. 4,976 Meter lang, 1,963 Meter breit, 1,435 Meter hoch, Radstand 2,959 Meter. Gewicht 2.108 Kilogramm.

Der erste Lauf? Stehend. Mit einem sexy Mädl im knappen Höschen als 3-2-1-Go!-Zählerin, gespielt von einem Jungen in Jeans und T-Shirt. Bei „3!“ knallt der Lamborghini die Launch-Control rein und fängt zu schreien an. Mir rinnt es kalt den Rücken runter, ich mag den Tesla wirklich aber der V10 ist so ur-böse, dass ich mir fast ins Hoserl mach’.

Go!!

Piece of cake, wie die Amis sagen. Der Tesla schießt nach vorne, der Lamborghini hinten nach und das bis rauf auf, ähm, 100 km/h. Spiel, Satz, Sieg.

Der zweite Lauf. Rollend. Ohne Lady aber mit 40 km/h. LOS! Der Lambo zieht ohne Probleme davon. Keine Diskussion, der Lamborghini hat eines aufgezeigt. Stehend schnupft der Tesla alles, was auf Rädern steht. Doch kommen die Massen erst einmal in Bewegung, relativieren sich die 700 PS schlagartig. Der typisch amerikanische Dragrace-Charakter kommt hier voll zur Geltung. Arbeiten die beiden Motoren nicht vom Stand weg perfekt zusammen, geht der Supersportcharakter flöten. Hauptsache stehend irre schnell, alles andere ist egal.

Die beiden Rennen bestätigen das Problem, das ich mit dem Model S habe, nur noch mehr. Der Tesla ist purer Orgasmus. Zack und da ist er, puh! Zu einer unvergesslichen Nacht gehört aber mehr, als nur den Höhepunkt zu erreichen. Da muss es knistern, dazu gehören Bussis, Kuscheln, wilde Romantik, romantische Wildheit, kurz: Sex. Und ein Orgasmus ohne Sex ist langweilig.

Rainer Behounek

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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