McLaren rundet das Portfolio der Sport Series nach oben hin ab: der 620R ist quasi die Straßenversion des 570S GT4.
Text: Maximilian Barcelli
Natürlich verfolgen die Briten auch bei ihrem neusten Spross weiterhin die gewohnte Nomenklatur. Soll heißen: 620 PS erwirtschaftet der 3,8 Liter große, doppelt zwangsbeatmete Achtzylinder. Passend dazu stehen auch exakt so viele Newtonmeter Drehmoment bei 3.500 Touren an. Was selbstverständlich für eine imposante Längsdynamik sorgt.
Von 0 auf Tempo 100 vergehen lediglich 2,9 Sekunden. Noch viel eindrucksvoller sind die 8,1 Sekunden, in denen der McLaren 620R von 0 auf 200 km/h sprintet. Doch am eindrucksvollsten überhaupt, sind gar nicht die Zahlen, die den Vorwärtsdrang dokumentieren, sondern die, die die Verzögerung beschreiben. In 29,2 Metern bremst dich der McLaren 620R von 100 km/h zum Stillstand.
390 Millimeter Scheiben vorne, 380 hinten. Carbon-Keramik, sowieso. Und: Aluminium-Sättel. Vorne mit sechs Kolben, hinten mit vier. Außerdem werden dem McLaren 620R wirklich hervorragende Gummis aufgezogen. Auf der Straße rennt er auf Pirelli P Zero Trofeo R Semi-Slicks, auf der Rennstrecke kann man auf optionale Motorsport-Slicks umsteigen.
Fahrwerkstechnisch übernimmt der McLaren 620R die Coilover-Motorsportdämpfer des GT4-Modells. Eine weitere Gemeinsamkeit ist das Monocell II-Chassis aus Carbonfaser, das maßgeblich zum geringen Gewicht beiträgt: der McLaren 620R bringt nackt 1.282 Kilogramm auf die Waage. 350 Stück werden gebaut, 300.000 Euro sollte man auf jeden Fall auf der hohen Kante haben. Dafür inklusive: Ein 120 Liter großer Kofferraum. Vielleicht nicht das, was man vom GT gewohnt ist, aber hey! – irgendwo muss man Abstriche machen.