Opel Corsa OPC – Die Nordschleife ist sein Revier
Opel Corsa OPC
Opell schnell!
Der Corsa lässt es krachen: So fährt Opel der Konkurrenz von VW und Ford davon.von Thomas Geiger
Ein Polo GTI mit 192 PS, ein Fiesta ST mit 182 PS oder ein Clio RS mit 200 PS – darüber können sie bei Opel nur herzlich lachen. Denn wenn es der neue Corsa bereits kurz nach dem Generationswechsel auf dem Genfer Salon als OPC-Modell so richtig krachen lässt, fährt der Bonsai-Bolide der Konkurrenz locker davon: 207 PS und dank Overboost kurzfristig bis zu 280 Nm stehen im Datenblatt und machen den Sportler zum Trumpf im Kleinwagen-Quartett.
Opel Corsa OPC: Turbo Turbo …
Mobilisiert wird diese Kraft von einem 1,6 Liter großen Turbo-Benziner, dem die OPC-Ingenieure für diese Leistung ordentlich Luft zuführen müssen. Deshalb bläht der Corsa nicht nur die Nüstern und bekommt eine entsprechend modifizierte Frontschürze. Sondern sogar vor der Motorhaube haben die Hessen noch eine Hutze ins Blech geschnitten und machen den Kraftmeier damit zugleich unverwechselbar. Dazu gibt’s dicke Schweller und breite Radläufe an der Flanke sowie ein Heck mit tief gezogener Diffusor-Schürze, doppeltem Endrohr in der Mitte und markantem Flügel am Dach. Wem der Corsa OPC damit noch nicht genug nach Tourenwagen aussieht, dem verkauft die sportliche Truppe auch einen XXL-Spoiler, der sofort ins Auge sticht.
Die Nordschleife ist sein Revier …
Wie alle Modifikationen dient der große Flügel aber nicht nur dem schönen Schein. Sondern auf der Nordschleife entwickelt und fürs Rennen gerüstet, soll der Corsa OPC nicht nur auf der Geraden schnell sein. So imposant ein Sprintwert von knapp unter sieben Sekunden und ein Spitzentempo von 230 km/h auch sein mögen, geht es den Entwicklern vor allem um ein möglichst hohen Durchschnittstempo bei der Kurvenhatz und deshalb um maximale Querdynamik. Während der Fahrer von tief ausgeschnittenen Recaros gehalten wird, gibt es fürs Auto deshalb eine besonders scharfe Lenkung, die Bodenfreiheit und mit ihr der Schwerpunkt sinkt um einen Zentimeter, die 31 Zentimeter großen Bremsen haben mehr Biss und die 17-Zöller werden von einem Fahrwerk geführt, dessen Dämpfer sich automatisch der Bewegungsfrequenz des Aufbaus anpassen. Und wie bei jedem OPC-Modell kann man auch beim Corsa das ESP komplett ausschalten und sein Schicksal selbst in die Hand nehmen.
Auch bei der Abstimmung bietet OPC allerdings noch eine Steigerung. Wer es wirklich ernst meint mit den sportlichen Ambitionen und nicht nur zum Schaulaufen starten möchte, der bekommt für den kleinen Kraftprotz auch ein so genanntes Performance-Paket, das die Möglichkeiten der Zulassungsordnung weitgehend ausschöpft. Dann beißt der Corsa mit Brembo-Bremsen, er krallt sich mit 18-Zöllern in den Asphalt und um die Kurven hilft ihm eine mechanische Differentialsperre.
Zumindest einen prominenten Testfahrer hat dieses Paket schon hinreichend begeistert. Denn Opel-Chef Karl-Thomas Neumann feiert die OPC-Modelle nicht nur als sportlichen Speerspitzen der verschiedenen Baureihen, sondern attestiert dem Corsa auch ein gehöriges Spaß- und Suchtpotential: „Gerade auf kurvigen Passstraßen oder sogar auf der Rennstrecke zeigt der Corsa OPC sein ganzes Können so überzeugend, dass man gar nicht mehr aussteigen möchte.“