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Rapid auf der Überholspur

Komm vorbei mit deinem Skoda!

Rapid auf der Überholspur

Der Wiener hat eine Gaudi, wenn er den grünen Skoda Rapid begutachtet. Abstiegsgefährdet, ineffizient, und so geht das munter weiter. Es lassen sich so einige Assoziationen mit dem Traditionsverein herstellen, die negativen passen aber nicht zum Auto.

Text: Maximilian Barcelli

Beim Rundgang um den facegelifteten Rapid Spaceback sticht der aggressivere Look sofort hervor, der, zumindest was das Heck betrifft, durch diverse schwarze Elemente erreicht wurde. Auch wenn den Tschechen dieses Farbenspiel durchaus gelungen ist, schmerzt das Komiker-Herz ein wenig. Ein grün-weißer Rapid wäre doch zu schön gewesen, so werden wir uns nur mit dem Namen vergnügen müssen – und mit dem Auto!
Nach geschätzten fünf Stunden der Witzelei hat dann wirklich jedes lähmende Wortspiel Erwähnung gefunden und es wird der Arbeit nachgegangen. Schließlich möchte ich euch ja vermitteln, wie sich dieses Auto fährt und ob es den heutigen Anforderungen in der Kompaktliga (ha-ha) gerecht wird. Motorisch hat sich Skoda jedenfalls weiterentwickelt, denn die Tschechen schießen den nicht mehr ganz zeitgemäßen Vierzylinder ab und gönnen den facegelifteten Rapid einen neuen Dreizylinder Motor mit einem Liter Hubraum und Turbolader. Dieser leistet entweder 95 PS, steht der Fahrspaß beim Autofahren allerdings nicht komplett im Hintergrund steht auch ein 110 PS starker Tscheche zur Verfügung.

Innen gibt sich der Skoda Rapid edler, als der Preis es zugeben möchte. Komfort wird großgeschrieben, Peinlichkeiten sucht man hier vergebens. Alles ist auf seinem Platz und wirkt aufgeräumt, durch den Radstand von 2602 Millimeter (sowohl Kombi, als auch Limousine) mangelt es auch nicht an Platz. Die Simply Clever Lösungen – einige davon sind wirklich praktisch – tragen zur Sympathie des Autos bei. Neu sind die USB-Ports im Fond des Rapid, dank denen die Kiddies noch mehr Zeit mit dem Smartphone verbringen können. Bekannte Helfer wie der Tickethalter an der Frontscheibe oder der Eiskratzer in der Tankklappe sind zwar nicht neu, freuen tut’s mich trotzdem, dass diese wieder mit an Bord sind.

Und wie fährt er sich denn jetzt? So, wie sich das Auto optisch gibt. Unaufgeregt, komfortabel und sogar ein bisschen sportlich, wenn man es drauf anlegt. Der große Fahrspaß bleibt zwar aus, für rekordverdächtige Runden auf der Rennstrecke ist der Skoda Rapid aber auch nicht konzipiert. Und dank der großen Auswahl bei der Motorisierung, werden individuellen Bedürfnisse in hohem Maße erfüllt. Bissiger kann auch schon mal der 1,6 Liter-Dieselmotor werden, der 116 Pferde auf den Asphalt bringt und mittels Sportlenkrad signalisiert, dass du dich im Top-Modell befindest. Die knapp zehn Sekunden, die das Auto braucht, um auf 100 km/h zu beschleunigen, reichen zwar nicht um die Aufmerksamkeit des Nachwuchses weg vom Smartphone zu lenken (was würde da schon reichen?), bei Beschleunigungs- und Überholmanöver lässt einem der Rapid allerdings nicht im Stich.
Stichwort Kinder: Der Skoda Rapid ist ein hervorragendes Familiengefährt, auch wenn die Länge des Wagens dies erstmal skeptisch betrachten lässt. Mit einem Kofferraumvolumen von 415 Litern (Spaceback) beziehungsweise 550 Litern passt reichlich Gepäck für den nächsten Lignano-Urlaub rein. Auch das trägt zur grundsympathischen Art des Skoda Rapid bei. Was aber vor allem raussticht, ist weder die feine Optik, noch der hochwertige Innenraum, sondern die freundliche Art, mit welcher das Fahrzeug die Insassen aufnimmt. Im Rapid kommst du dir wie Zuhause vor.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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