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Renault Alaskan Concept – Abenteuer im Alltag

Renault Alaskan Concept

Der Renault Alaskan Concept kommt genau richtig. Toyota, Nissan und Mitsubishi verdienen sich damit eine goldene Nase, Ford und VW haben schon nachgezogen und jetzt steigen auch noch Fiat und Mercedes ein: Das Geschäft mit den so genannten Midsize-Pick-Ups boomt.

Text: Thomas Geiger
Nicht umsonst stehen die Lastenträger bereits für rund ein Fünftel des globalen Geschäfts mit leichten Nutzfahrzeugen und kommen auf etwa eine Million Zulassungen. Da will auch Renault als europäischer Marktführer bei den leichten Nutzfahrzeugen nicht länger außen vor bleiben und bringt deshalb Ende nächsten Jahres zum ersten Mal in Europa ebenfalls einen Pritschenwagen an den Start.

Als Vorboten dieses rustikalen Lastenträgers in der Ein-Tonnen-Klasse haben die Franzosen jetzt  das Tuch von der seriennahen Studie Alaskan Concept gezogen, die sich vom Produktionsmodell wohl nur durch die Ausstattung mit LED-Scheinwerfern und Hightech-Infotainment sowie ein paar Anbauteile unterscheidet. Und auch die schmucken 21-Zöller dürften es wohl kaum in die Serie schaffen.
Für den Auftritt auf der Showbühne wird aus dem Arbeiter für den Alltag allerdings ein wagemutiger Abenteurer, der neues Terrain in fernen Gegenden erkunden will. Dafür stehen nicht nur der zuschaltbare Allradantrieb für den 190 PS starken 2,3-Liter-Diesel und die Expeditionsausrüstung in den praktischen Staufächern entlang der Ladebordwand, sondern nicht zuletzt das Solarmodul auf dem Dach der geräumigen Doppelkabine, mit dem die Akkus für die Zusatzscheinwerfer geladen werden. Außerdem filmen Kameras in den Außenspiegeln die Fahrt und senden auf Knopfdruck ein aktuelles Roadmovie an die Daheimgebliebenen.

… Außerdem filmen Kameras in den Außenspiegeln die Fahrt und senden auf Knopfdruck ein aktuelles Roadmovie an die Daheimgebliebenen …





Zwar feiert Renault den Alaskan als ersten Pick-Up der Marke. Doch so ganz ehrlich ist diese Premiere nicht. Denn erstens haben die Franzosen in der Klasse darunter zumindest bei der Tochter Dacia bereits einen offenen Lastenträger im Programm. Zweitens haben sie – ebenfalls auf Dacia-Basis – im frühen Sommer in Südamerika schon einmal einen neuen Pick-Up namens Duster Oroch enthüllt, der jedoch ebenfalls etwas kleiner ist als der Alaskan. Und drittens ist der Alaskan gar kein neues Auto. Sondern der praktische Franzose für Alltag und Abenteuer ist nichts anderes als ein dezent retuschierter Navara der Schwerstermarke Nissan, der nächste Woche auf der IAA seine Weltpremiere feiert und im nächsten Jahr in den Handel kommt Vielleicht ist auch das ein Grund, weshalb Renault in Deutschland mit dem Verkauf bis Mitte 2017 warten muss.

Rainer Behounek

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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