Der Traum vom autonomen Fahren
Der Renault EZ Ultimo
Von Thomas Geiger
Das beginnt bereits beim Format. Denn während andere in den immer voller werdenden Städten mit der Verkehrsfläche geizen, leistet sich der EZ Ultimo mehr Raum als die meisten Luxuslimousinen: Stolze 5,70 Meter lang und imposante 2,20 Meter breit ist deshalb der zweifarbig lackierte Sonderling, der mit seinen freistehenden und voll verkleideten Rädern und seinem Zäpfchen-Design ein bisschen nach einem Raumschiff beim Landgang aussieht.
Sobald sich die Türen je zur Hälfte nach oben und zur Seite öffnen, blickt man in eine Luxus-Lounge, wie sie Renault nicht einmal beim seligen Vel Satis in Serie gebracht hat: Lack und Leder, Holz und Marmor bestimmen das Bild, man kuschelt auf einem bequemen Sessel oder einem noch bequemeren Sofa und statt großer Bildschirme wird der Blick gefangen von einer fein ziselierten Bedienzentrale im Retro-Style, die an einen alten Radiowecker erinnert.
Auch sonst bemüht sich Renault um ungewöhnliche Anblicke. Weil Intimität und Abgeschiedenheit für die Franzosen ebenfalls ein Zeichen von Luxus ist, gibt es zwar eine herkömmliche Frontscheibe und ein Panoramadach. Doch die Seiten und das Heck sind mit rhombenförmigen Glas-Kacheln verkleidet, die nur von innen zu durchschauen sind. Während neugierige Blicke ausgesperrt werden, bekommen die Insassen so einen ganz neuen Blick auf die Stadt.
Während Renault zu Aussehen und Ambiente viele Worte macht, sagen die Franzosen zur Technik noch nicht viel. Klar fährt die Studie elektrisch, geladen wird induktiv und damit man mit dem Dickschiff überhaupt eine Chance hat im Stadtverkehr lenken alle vier Räder – aber wie schnell der EZ Ultimo fährt, wie weit er kommt und wie viel Leistung er hat? Darüber schweigt sich Renault tapfer aus. Aus gutem Grund: Erstens, weil der Wagen nie in Serie gehen wird. Und zweitens, weil solche Werte ohnehin niemanden mehr interessieren werden, wenn es doch passieren sollte. Dann ist Luxus wichtiger als Leistung und Ruhe mehr wert als Reichweite. Und über den Rest soll sich gefälligst der Autopilot seine Gedanken machen.