Drive

VW Tiguan – Aus hausbacken wird sexy

Motorblock fährt VW Tiguan

Acht Jahre Tiguan und 2,5 Millionen verkaufte Exemplare. Höchst erfolgreich und das, ohne wirklich sexy zu sein. Der neue Tiguan zieht aber ganz andere Saiten auf und macht auf jugendlicher Styler. Wird er damit noch erfolgreicher als sein Vorgänger?

Text: Gregor Josel




Was 1994 mit dem Toyota RAV4 begann, wuchs sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einer der beliebtesten Fahrzeuggattungen überhaupt aus. Kompakte SUV gibt es heutzutage mehr als reichlich, die Konkurrenz lauert an -allen Ecken und selbst die Premiumhersteller wie Mercedes, BMW oder auch Land Rover
fischen seit geraumer Zeit in diesem Metier.

Der Tiguan von VW kochte während der letzten acht Jahre in dieser Liga sein eigenes erfolg-reiches Süppchen. Rund 2,5 Millionen Tiguans wurden seit damals verkauft und das, obwohl der kompakte, hochgestellte Wolfsburger sehr oft auch als das klassische Pensionistenfahrzeug abgestempelt wurde. Wenn man ganz ehrlich ist, auch nicht ganz zu Unrecht. Zwar konnte der Tiguan schon in erster Generation recht viel, was Technik und Komfort betrifft, ein -emotionaler Reißer war er allerdings definitiv nicht. Das leicht Hausbackene in Sachen Optik konnte er auch beim Facelift 2011 nicht ablegen, die leichte Fadesse blieb bis zuletzt.

Umso erfreulicher ist, dass sich Volkswagen beim neuen Tiguan -nahezu überhaupt nicht der optischen -Assets des Vorgängers bedient. Der Neue macht Schluss mit -fader Optik, selbst die Brot-und-Butter–Varianten wirken durchwegs sportlich und erwachsen. Größten Anteil daran haben -die neue Front- und Heckpartie sowie die generell breiter und flacher wirkende Bauart. Die Front ziert nun die aktuelle VW-Design-sprache, wie sie auch der neue Passat zeigt.
Die Kombination aus -Kühlergrill und Scheinwerfern (natürlich LED) wirkt um Klassen schmaler, eleganter und damit auch sportlicher.
Gekonnt gesetzte Falze und Linien, allesamt in Richtung Heck nach oben ansteigend, führen das Auge zum ebenfalls dynamischeren Heck.

Geteilte Heckleuchten, eine flacher abfallende Heckscheibe und ein kurzer Überhang samt kräftiger Heckschürze lassen den Tiguan auch in der Rückansicht erwachsener dastehen. Dank des modularen Querbaukastens (klingt komplizierter, als es ist, denn es geht darum, Motor und Getriebe quer einzubauen) bietet der neue Tiguan mehr Platz für Passagiere und Gepäck. Acht Zentimeter mehr Radstand und 145 Liter mehr Platz im Gepäckfach sind verheißungs-volle Ansagen. Selbst ein optionales Head-up-Display muss man im neuen Tiguan nicht -missen, der gesamte Innenraum wirk sportlich- elegant und dank verschiedenster Farbkombinationen höchst individuell. Die Antriebe reichen von 125 bis 240 PS, Allrad und DSG gibt’s optional und dank „4Motion Active Control System“ könnte man auch in leichtes Gelände reiten. Der Einstiegspreis liegt bei 26.490 Euro.

Rainer Behounek

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

Weitere Beiträge

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"