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Faraday Future hält die Autowelt seit Wochen in Atem. Was dabei rauskam, ist eher Pustekuchen mit extra Sträußel.
Von Florian Thöni
Seit Wochen konnte man den Countdown auf der Webseite von Faraday Future mitverfolgen. Nebulöse Youtube-Clips hielten das Mysterium um die Hype-Firma aus Kalifornien bis zur Präsentation auf der CES in Las Vegas am Leben. Nichts weniger als die Zukunft des Automobils sollte dort präsentiert werden. Als das elektro-angetriebene Next Level-Concept Car nun vorgestellt wurde, machte sich jedoch vor allem eines breit, Ernüchterung. Wie lange werden die Batterien halten? Keine Antwort. Wann wird es den ersten Faraday Future zu kaufen geben? Vermutlich in ein paar Jahren. Wie will man den Automobil-Markt revolutionieren? Mithilfe großer Visionen. Auf die Beantwortung inhaltlicher Fragen wurde weitestgehend verzichtet, viel lieber lobte man sein eigenes Design. In der Tat, die Außenpartie bestehend aus einer Mischung zwischen BMW und Batman sieht bestechend aus, und auch bei selbst ernannten Vergleichen wird nicht gespart. Tesla und Elon Musk seien primäre Konkurrenten, Apple das große Vorbild. Im Gegensatz zu jenen genannten Unternehmen, die messerscharfe Strategien verfolgen, um ihre Visionen zu verfolgen, lässt sich bei Faraday Future jedoch eine gewisse Unsicherheit feststellen. Apple beispielsweise konnte bereits nach wenigen Wochen der Erstankündigung seiner iPhones weltweit Millionenverkäufe verzeichnen, Tesla bringt langsam aber stetig die großen Autokonzerne ins Grübeln. Und Faraday Future? Nun ja, mehr als große Visionen und chinesische Investorengelder sind bislang Mangelware. Die mit 1000 PS angetriebenen Elektromotoren klingen vielversprechend, das Cockpit im NASA-Design mit Ein-Sitz jedoch nicht massentauglich. Die Vision, mithilfe eines Fahrzeugs die Umwelt zu verbessern, ist durchaus nobel, zugleich aber mehr als realitätsfern. Bei der Idee, sein Smartphone am Lenkrad anzubringen und dadurch die übliche Anzeige zu ersetzen, kann es sich nur um ein verspieltes Gadget motivierter Designer handeln.
Investor Jia Yueting, der mit der milliardenschweren Videoplattform LeTV das chinesische Pendant zu Netflix geschaffen hat und für sein Autoprojekt BMWs ehemaligen Designer Richard Kim gewinnen konnte, wird in den kommenden Monaten vor der Mammutaufgabe stehen, die großen Ankündigungen zu erfüllen und den bereits jetzt 600 angestellten Mitarbeitern eine langfristige Arbeit zu bieten. Oder wie Chefdesigner Richard Kim es auf der Präsentation erklärte: „Ideen sind einfach, hart ist es, sie umzusetzen.“
Bilder: Faraday Future Video: