Porsche 911 Targa 4 GTS & Cayenne Turbo S – 1000 PS aus Zuffenhausen
Liebesgrüße aus Detroit, oder: Powerplay im Doppelpack. Porsche präsentiert auf der Detroit Motor Show insgesamt 1000 frische Pferde und fächert die Familie weiter auf.
Text: Thomas Geiger
A bisserl was geht immer. Zwar lässt die nächste echte Neuheit bei Porsche noch mindestens ein Jahr auf sich warten. Doch weil niemand anderes das Spiel mit den Varianten so gut beherrscht wie die sportlichen Schwaben, startet die schnelle VW-Tochter nicht ohne Premieren ins neue Jahr. Im Gegenteil: Für die Motorshow in Detroit hat sie sogar gleich zwei Neuheiten aus dem Hut gezaubert, mit der die Modellfamilie jetzt noch weiter aufgefächert wird. Aus der Elfer-Reihe dreht sich deshalb erstmals ein Targa 4 als GTS auf der Premierenbühne und den frisch gelifteten Cayenne krönt künftig wieder ein Turbo S. Beide Autos kommen in diesem Frühjahr in den Handel, haben aber noch keinen finalen Preis.
Keine Überraschung
Überraschend sind die Modellvarianten freilich nicht. Den Cayenne Turbo S gab es schließlich auch schon vor dem Facelift. Jetzt allerdings legt der 4,8 Liter große V8 noch einmal 20 PS und 50 Nm zu und macht damit im Autoquartett so manchen Stich: Denn bei künftig 570 PS und maximal 800 Nm gibt es nicht viele SUV, die der Wuchtbrumme die Schau stehlen. Und auch davon fahren wird schwierig, wenn sich der Cayenne mit Karacho in 4,1 Sekunden auf Tempo 100 wuchtet, danach ungerührt weiterstürmt bis 284 km/h und so die Nordschleife in weniger als acht Minuten umrundet. Dass der Wagen dabei schon auf dem Prüfstand 11,5 Liter verbraucht, dürfte von den Kunden keinen interessieren – in Moskau, Peking oder Dubai ist Benzin ja noch billig.
Wenigstens ein bisschen Aha-Potential birgt der Targa GTS. Schließlich gibt es diese Kombination bei Porsche jetzt zum ersten Mal. Allerdings folgt die Aufrüstung des Bügel-Cabrios mit Glasdeckel einem wenig überraschenden Muster: Wie Coupé und Cabrio bekommt auch der Targa einen etwas aggressiveren Auftritt, eine erweiterte Ausstattung und vor allem einen stärkeren Motor. So steigt die Leistung des 3,8 Liter großen Boxer-Triebwerks um 30 PS auf 430 PS und die Fahrleistungen werden noch ein bisschen eindrucksvoller. Je nach Getriebevariante beschleunigt der Targa in bestenfalls 4,3 Sekunden von 0 auf 100 und schafft bis zu 300 km/h. Sein Verbrauch ändert sich dadurch nicht und liegt bei 9,2 bis 10,0 Litern.Mehr als ein Dutzend verschiedene Elfer und mittlerweile fast genauso viele Cayenne – langsam wird es etwas eng bei den Porsche-Händlern. Und im Herbst kommt dann die Elfer-Modellpflege …
Das volle Dutzend
Mehr als ein Dutzend verschiedene Elfer und mittlerweile fast genauso viele Cayenne – selbst wenn es langsam ein bisschen eng wird bei den Porsche-Händlern, werden den Stuttgartern im Lauf des Jahres schon noch ein paar weitere Varianten einfallen. Und falls ihnen irgendwann tatsächlich die Ideen ausgehen, ist das auch kein Beinbruch: Im Herbst gibt’s eine große Modellpflege für den Elfer – und der ganze Zirkus geht wieder von vorne los.