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Ford Focus RS vs. Seat Leon Cupra 300

Duell der Hot Hatches

Ford Focus RS vs. Seat Leon Cupra 300

Er ist laut, er ist pubertär und er macht verdammt Spaß. Mit dem Ford Focus RS ging es ins wunderbare Burgenland an den Neusiedler See, wo die nächste Brachialität auf mich wartete. Und auch wenn der Seat Leon Cupra 300 50 PS weniger leistet, bringt er den RS gehörig ins Schwitzen. Ein direkter Vergleich.

Text: Maximilian Barcelli

Exterieur

Das spricht für den Ford Focus RS:

Ein Auto, das sich dem Mainstream entsagt, ist immer etwas Feines. Beginnend bei der knallblauen Farbe, die Herzen, oder zumindest mein Herz, höherschlagen lässt, zieht auch der Heckspoiler, die Auspuffe und das gesamte Bodykit die Aufmerksamkeit auf sich.

Das spricht für den Seat Leon Cupra 300:

Wie sagt man so schön? Des einen Leid ist des anderen Freud. Denn der große Pluspunkt beim Focus ist gleichzeitig auch seine Achillesferse. Wer nämlich Understatement und Schlichtheit einem extrovertierten Auftreten vorzieht, ist mit dem Cupra besser bedient.

Interieur

Das spricht für den Ford Focus RS:

Gemütlichkeit ist überbewertet. Das begreift man spätestens beim sportlichen Fahren auf der Rennstrecke. Denn wenn die G-Kräfte so richtig spürbar werden, weiß man auch, wozu diese Sportsitze gut sind, die man vor ein paar Stunden beim Einsteigen noch verflucht hat. Ansonsten ist der Innenraum nicht gerade dezent. Du weißt, dass du in einem RS sitzt.

Das spricht für den Seat Leon Cupra 300:

Ist Gemütlichkeit vielleicht doch nicht überbewertet? Wenn man auf den bequemen Ledersitzen des Spaniers Platz nimmt, nachdem man sämtliches Gepäck im Kofferraum verstaut hat kommt Freude auf. Abgesehen vom stärkeren Platzangebot und Sitze, die einen breiteren Sitz zu lassen, wirkt im Leon alles etwas wertiger.

Fahrerlebnis

Das spricht für den Ford Focus RS:

An Dynamik fehlt es dem Ami ganz sicher nicht. Die Beschleunigung ist laut und brachial, in den Kurven strotzt der Focus RS nur so von Selbstbewusstsein. Über- beziehungsweise Untersteuern sind Fremdwörter für ihn – außer der Drift-Modus kommt zum Zug, dann qualmt man um die Kurven fast wie in einem Hecktriebler.

Das spricht für den Seat Leon Cupra 300:

Im Seat lässt es sich moderater fahren. Wenn man will, lassen sich Landstraßen und Ampelsprints schon beeindruckend bewältigen, der große Vorteil liegt hier jedoch im Variantenreichtum. Denn während der Focus selbst im normalen Fahr-Modus aufs Schlucken von Unebenheiten verzichtet, behütet der Spanier einen tapfer von Rückenschmerzen.

Fazit

So sehr sich die zwei in Sachen Preis und Leistung auch ähneln, so grundverschieden sind sie auf den zweiten Blick. Während der Ford Focus RS eher etwas für den jungen Wilden ist, erfreut sich der Herr Papa an den Vorzügen des Seat Leon Cupra 300. Im Ford Focus RS, Kollege Ballweber bezeichnete den Ami-Sportler ja herrlich als Matchboxauto für Große, wirst du zum Kind, das sich einer jeden Kurve und Beschleunigung erfreut. Jeder knackige Gangwechsel zieht ein Grinsen nach sich, doch Sportlichkeit hat auch seinen Preis. Bequem ist der Focus nämlich absolut nicht, da läuft der Cupra ihm den Rang ab. Und auch sonst ist der Seat Leon Cupra 300 einfach der moderatere der beiden. Ja, er ist zwar auch laut und auf 100 km/h geht’s auch rasant, doch ist er beim Sprint und in seinem generellen Auftreten einfach ziviler und alltagstauglicher.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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