Bitte weghören, liebe FFF-Fraktion: Ein ohnehin schon verbrauchsstarkes Auto, nämlich der Ram 1500, bekommt einen Motor spendiert, der direkt aus der Hölle kommt.
Text: Maximilian Barcelli
Rund sechs Meter lang, fast zwei Meter hoch und über zwei Meter breit: Während die großzügig dimensionierten Straßen in Übersee für solche Giganten genug Raum zum Austoben bieten, ist der Ram 1500 in Europa eher der Elefant im Porzellanladen. Und wir sprechen hier nicht vom vielzitierten Baby-Elefanten, sondern eher von einem der Größenordnung Olifant.
Das gilt aber nicht nur für die Abmessungen: In einer Zeit, in der der Klimawandel im Fokus steht, ist der Ram 1500 mit seinen großvolumigen Motoren – Mildhybridisierung hin oder her – weniger Elefant, sondern mehr Mammut. Und was macht der FCA-Konzern folglich? Richtig! Er spendiert ihm nicht etwa eine Plug-in-Version oder elektrifiziert ihn komplett, sondern kreuzt den Pick-up mit einem der martialischsten Triebwerke, die es heutzutage gibt. Geil!
Das Ergebnis ist ein Pick-up, der mehr Leistung als ein Lamborghini Huracán hat. Ein Pick-up, der diese Leistung von einem Achtzylinder mit unverschämten 6,2 Litern Hubraum sowie Kompressoraufladung bezieht. Und spätestens jetzt sollte es klingeln: Der neue Motor im Ram 1500 ist der, der auch die Hellcat antreibt. Dort bis zu 808 PS stark, leistet er im Ram 1500 TRX immer noch völlig absurde 712 PS. Was ihn zum stärksten Serien-Pick-up aller Zeiten macht.
Zu solch einem Titel konnte das Hellcat-Triebwerk einem Auto nun schon zum zweiten Mal verhelfen: Erst im Juli präsentierte FCA den Dodge Durango SRT Hellcat, der als stärkstes SUV bezeichnet werden darf. Um den Ram 1500 TRX gegen den Hauptkonkurrenten Ford F-150 Raptor in Stellung zu bringen, reicht natürlich nicht nur die pure Kraft, die den Koloss in 4,5 Sekunden auf 60 mph (rund 96 km/h) beschleunigt.
Deshalb gibt es ein Fahrwerk, das eher an Rallye Dakar denn an Boulevard erinnert: Zum Einsatz kommen adaptive Stoßdämpfer von Bilstein und neue Federn sorgen für eine Bodenfreiheit von 30 Zentimeter. Und wenn der Stein, oder besser: der Fels doch etwas zu hoch ist, macht das auch nichts: Wozu gibt es denn den Unterbodenschutz, der aus fünf Platten besteht? Noch so eine irre Zahl: 89 Zentimeter – so hoch sind die Räder des Ram 1500 TRX.
Das Beste kommt zum Schluss (oder das Schlimmste, je nach dem ob Sie auf fette V8-Ami-Schlitten stehen oder lieber am Freitag demonstrieren gehen): Nein, nicht das etwas altbackene Interieur, das mit roten Ziernähten und dem dicken Lenkrad einen sportlichen Anstrich bekommen hat. Sondern: AEC, der offizielle, europäische Importeur von Dodge und Ram, arbeitet aktuell daran, den Ram 1500 TRX auf unseren Kontinent zu bringen. Sieht sich sonst schon jemand mit diesem durch und durch absurden Automobil durch die Begegnungszone tuckern?