Bekenntnis zum Stufenheck
Die A-Klasse-Limousine kommt
Mercedes plant für die zweite Generation der Modularen Frontantriebsarchitektur MFA eine deutliche Ausweitung der Modellpalette: Statt bislang fünf wollen die Schwaben künftig ganze acht Fahrzeuge gegen Golf & Co in Stellung bringen. Und damit sich der Nachwuchs unter den Mercedes-Kunden darauf schon so langsam einstellen kann, zeigen die Stuttgarter jetzt auf der Messe in Shanghai als ersten Ausblick auf die Neuzugänge die seriennahe Studie einer A-Klasse-Limousine.Von Thomas Geiger
Während Designchef Gorden Wagener einmal mehr die Kunst des Verzichts übt, noch ein paar Linien aus dem Blech nimmt und die glatten Flächen dafür noch stärker skulpturiert, ohne daraus wie beim letzten Modellwechsel gleich wieder eine große Revolution zu machen, haben die Ingenieure ein deutlich dickeres Lastenheft: Sie müssen vor allem innen mehr Platz schaffen und den Bonsai-Benz auf Augenhöhe mit C-Klasse & Co bringen, ohne dass die Kosten aus dem Ruder laufen.
Während zumindest innen also doch wieder eine kleine Revolution angezettelt wird, gibt es unter dem Blech vor allem Evolution. Denn im Grunde bleibt es wohl bei den bekannten Drei- und Vierzylindern, die alle ein bisschen mehr Leistung bekommen und ein bisschen weniger verbrauchen werden. Und wo bislang die B-Klasse den Stromer gab, wird künftig wohl am ehesten die A-Klasse oder der GLA optional der elektrischen Submarke EQ zugeschlagen.
Wer dagegen in der alten Welt verharrt, für rund 100 PS mit dem Basismodell kalkuliert und nach oben bis etwa 250 zählt, der liegt wahrscheinlich nicht ganz daneben. Außer er denkt an AMG. Denn die schnellen Schwaben sind diesmal gut für 400 PS und sollen sich so auch auf der Überholspur die Pole-Position sichern.
Zwar sind nicht alle Kompakten Selbstläufer und direkte Konkurrenten wie das Stufenheck des Audi A3 tun sich zumindest bei uns schwer im Kampf gegen das Spießer-Image. Doch davon lässt sich Mercedes keine Angst einjagen. Denn erstens hat Designchef Wagener eine Karosserie entworfen, die so schnittig und straff ist, dass sie kaum Staub ansetzten kann. Und zweitens sind die zwei Millionen Exemplare der ersten Generation von A-Klasse & Co eine solide Basis: „Dieser Erfolg zeigt, dass unsere Kunden von der aktuellen Kompaktwagen-Generation komplett begeistert sind“, sagt Vertriebschefin Britta Seeger: „Daher sind wir äußerst zuversichtlich, dass wir mit dem geplanten Ausbau diese Erfolgsgeschichte weiter fortsetzen werden.“