Mercedes-AMG S 65 Final Edition
AMG nimmt Abschied vom Zwölfzylinder
Text: Jakob Stantejsky
Dass eine Motorsportabteilung wie AMG bei ihren Sportwagen lieber auf Acht- oder Sechszylinder setzt, ist heutzutage ja verständlich. Denn dank der modernen Technologie pumpen diese Aggregate schon eine unfassbare Leistung durch das Fahrzeug und wiegen dabei deutlich weniger als ein klassischer Zwölfender. Doch gerade in den Aggro-Limos und -SUVs hätte ich mir den fetten V12 noch durchaus länger vorstellen können, da in diesen Vehikeln die Vernunft und der Sinn sowieso völlig abgeschafft sind. Doch es ist wie es ist und AMG erweist dem 6,0 Liter-Motor nun mit dem Mercedes-AMG S 65 Final Edition die letzte Ehre. Die scharfe S-Klasse ist auf 130 Stück limitiert und kommt von Haus aus gewaltig ausgestattet daher. Lediglich Keramikbremsen und ein paar Karbonteile verbleiben noch in der Aufpreisliste. Aber keine Sorge, den Spaß zahlt man garantiert beim noch unbekannten Startpreis mit.
Damit die Abschiedsversion sich auch von der restlichen AMG-Fadesse (da sind wir uns ja ganz sicher einig…) abhebt, bekommt das gute Stück einen Haufen Plaketten, eine pechschwarze Lackierung und bronzefarbene 20-Zöller sowie Lufteinlässe. Im Interieur gibt es Kupfernähte im Überfluss, damit man nicht vergisst, worin man sitzt.
Leistungstechnisch verbleibt die Final Edition auf dem Niveau des total normalen S 65, spielt also mit 630 PS und 1.000 Nm Drehmoment. Dass ein V8 nach entsprechender AMG-Behandlung solche Zahlen auch fabrizieren kann, ist leicht möglich – doch der Sound wird garantiert Welten von dem sonoren Grollen eines V12 entfernt sein. Da jaulen dann eher die Turbotrompeten. Übrigens, so ganz tot ist der Zwölfzylinder noch nicht. Mercedes selbst behält den Motor fürs Erste weiterhin im Programm.