Von wegen weniger Varianten und schlankere Modellpaletten: Während andere Hersteller kategorisch die Zahl ihrer Derivate in einer Baureihe eindampfen, hält BMW tapfer an der Idee von der Großfamilie fest und baut das Angebot in der Mittelklasse weiter aus: Nach Limousine, Kombi, Coupé und Cabrio bringen die Bayern deshalb im November auch wieder ein Gran Coupé in den Handel und machen den Dreier als viertürigen Vierer so zur Limousine mit Fließheck.
Die Preise beginnen bei 45.800 Euro (D) und liegen damit 1.200 Euro über dem zweitürigen Vierer oder 3.650 Euro über dem viertürigen Dreier (D). Das klingt kompliziert und dürfte zumindest den Kaufleuten ein wenig Kopfzerbrechen gemacht haben, bis die passende Position gefunden war. Doch für den Kunden geht die Rechnung spielend auf, ist das Gran Coupé doch das etwas sportlicher abgestimmte Auto mit dem progressiveren Auftritt – die provozierend große Niere inklusive.
Dazu gibt es diesmal deutlich mehr Platz als in der ersten Generation des Sonderlings. Denn genau wie Limousine und Coupé hat auch das Gran Coupé in allen entscheidenden Dimension zugelegt: Die Länge wächst um 14, die Breite um drei sowie Höhe und Radstand um jeweils fünf Zentimeter: Das bringt bei nun 4,78 Metern Länge mehr Beinfreiheit für die Hinterbänkler und einen Kofferraum von 470 bis 1.290 Liter. Allerdings bleibt es bei einer Klappe, die nicht im Dach, sondern unterhalb der Heckscheibe angeschlagen ist.
Unter der Haube gibt es im 4er zunächst drei Benziner, zu denen erstmals auch ein M Performance-Modell zählt, sowie einen Diesel, und alle Triebwerke sind als Mild-Hybrid ausgelegt. Los geht es mit einem 184 PS starken 420i, darüber rangiert der 430i mit 245 PS und als einziger Sechszylinder markiert der M440i mit 374 PS die Spitze in der Familie. Beim Diesel setzt BMW auf einen 420D mit 190 PS, der wahlweise mit Heck oder Allradantrieb angeboten wird. Damit schafft das GranCoupé Höchstgeschwindigkeiten zwischen 235 und 250 km/h und kommt auf Normverbrauchswerte zwischen 4,8 Litern Diesel und 8,5 Litern Benzin.
Zwar ist das Gran Coupé nach dem Cabrio die Variante mit dem geringsten Verkaufsanteil in der Baureihe, gewinnt aber in der aktuellen Auflage die größte Bedeutung. Schließlich bildet sie die Basis für den i4, mit dem die Bayern die Freude am Fahren in die Ära der Akku-Autos retten wollen.
