Bosko’s 10. Heute: Skoda Yeti Monte Carlo

Bosko’s 10 Punkte zum Skoda Yeti Monte Carlo 2.0 TDI
von Bosko Andjelic

Ich bin: der 53-jährige introvertierte, gebildete, gut versicherte, trotz durchgängiger Mammut-Freizeitkleidung nur marginalsportliche Onkel, den jeder von uns in seiner Familie hat – drahtig, kurze Haare, Brille, hilfbereit, in jungen Studienjahren wild gewesen, mittlerweile den nicht unkrautgejäteten Garten als den Ausdruck persönlicher Wildnis sehend.

Ich bin nicht: lustig. Ne, nicht mal im Ansatz. Die Rolle des Clowns wird eh von zu vielen Kollegen bespielt und der Erfolg gibt mir Recht – wer hätte vor zehn Jahren schon gedacht, dass die Marke Skoda mal so ernst genommen werden würde wie Volkswagen? Nicht mal Volkswagen selbst – und das macht ihnen gerade etwas Angst.

Ich fühle: mich robust, etwas knorrig und aus dem Vollen geschnitzt an – eine gespürte WolfsBURGhaftigkeit kommt auf, ohne jedoch den immobilienhaften Auftritt des Herrschaftswohnsitzes mitzubringen. Mein Heizer meinte – geht brav, liegt gut, poltert bissi. That´s about it in a nutshell.

Ich klinge: wie der Maschinist im Schiffsrumpf, der arbeitsam und vernehmbar seine Leistung bringt, geradlinig und fleißig. Arien singe ich keine – das überlasse ich den Spaghettis; sollen doch die schöngeistig sein. Ehrliche Arbeit, ehrliches Fünfgang-Getriebe (!) – das alles um knapp 27 Plärrer ist auch eine klare Ansage hinsichtlich meines selbstbewussten Auftritts.

Ich rieche: nach dem kleinen Abenteuer, dem ganz kleinen. Ausflug in den Safari-Park, Nachtskifahren am Semmering und die Parkplatz-Rallye am Samstag in der SCS. Genau dafür habens mir wahrscheinlich die forstingerartigen Karbonapplikationen in den Innenraum gepappt. Ein Hauch Zippo-Gas schwingt mit – aber nicht für die Tschick, sondern für die Gelsenlichter. Zwecks der Grillage im Kleingartenverein heute Abend warats g’wesn.
 

Ich schmecke: wie die weniger fade, böhmisch abgewürzte Variante von Eisbein mit Sauerkraut – you get what you expect quasi. Keine Überraschungen am Gaumen, jedoch auch keine Enttäuschungen. Typisch deutsch. Eigentlich hätte ich eine gschmackige Karlsbader Oblate sein wollen, aber das wollte meine Wolfsburger Mama nicht – und Mutti hat immer Recht, wie man weiß.

Ich wohne in Waidhofen an der Thaya, im Herzen des Waldviertels – genau dort, wo sie ein bisschen Monte Carlo gut gebrauchen können. Jungbunzlau als meine Heimat ist ebenfalls im Norden der Technischen Republik loziert – irgendwie liegt mir das Nördliche im Mittleren, da passe ich gut hin. Konsensorientiert, als Ganzes halt.

Ich fürchte: mich davor, dass Herr Winterkorn auf keine besseren Ideen kommen könnte, als Skoda wieder schlechter zu machen anstatt Volkswagen besser. Deren Benamsung tarat ja mittlerweile besser zu uns als zu ihnen passen. Ok, zugegeben auch ein wenig vor den preiswerten, jüngeren Kollegen, die mittlerweile recht mächtig anschieben.

Als Tier: Krabbe. Ja, in echt. Gut gepanzert, bissl bunkert, trotzdem recht behende, robust, feine Traktion. Natürlich eher eine gemeine Strandkrabbe von der Nordsee und net so a Gspritzte von der Côte d’Azur. Der affektierte Name reicht mir.

Als Gegenstand: wäre ich der Rubik´s Magic Würfel, jedoch nur in den Farben schwarz und weiß gehalten. Somit von jedem zu lösen, dafür aber auch von allen als nützlich eingestuft und nicht als Spielzeug abgetan. Kubismus als Ausdruck des Selbstverständnisses im Alltag – do samma mit de Christbama auf gut Wienerisch.

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