Camaro und Dragrace, das gehört zusammen wie Multipla und Praxistauglichkeit oder Tesla und Spaltmaße. Chevrolet erweckt nun den Geist des legendären 1969er COPO Camaro wieder zum Leben. Doch der Urahn mit seinem 7,0 Liter-V8 erblasst im Angesicht seines Enkerls vor Neid.
Fotos: Chevrolet
Denn der neue Chevrolet Central Office Production Order Camaro walzt mit einem 9,4 Liter (ja, neunkommavier) riesigen Big Block-V8 alles nieder, was sich neben ihm auf den Dragstrip wagt. Zumindest was das Prestige angeht. Denn mit knapp 430 PS liefert die irrwitzige Bestie unter der Haube gar nicht sooo viel Power. Der kleine Bruder und ebenfalls im COPO Camaro bestellbare 7,0 Liter-Small Block-V8 spuckt rund 40 Pferde mehr aus. Und dass Saugmotoren zwar geil, aber nicht unbedingt die stärksten sind, beweist der Kleinste im Bunde: Der 5,7 Liter-Zwerg bekommt nämlich einen Kompressor zur Seite gestellt und rotzt so gar nicht winzige 580 Rosse auf den Asphalt.
Doch es wird noch kurioser. Denn ganz den Leistungsdaten entsprechend ist die 572 Kubikzoll-Fabrik tatsächlich auch die günstigste der drei Versionen. Mit 105.500 Dollar zwar selbst für amerikanische Autos kein Schnäppchen schneidet der 9,4 Liter-Boy im Vergleich zum 7,0 Liter (117.000 Dollar) und dem kompressorgeladenen Aggregat (130.000 Dollar) noch am besten ab. Umso besser für Traditionalisten und Puristen, die seit der Headline nicht mehr aus dem Sabbern herausgekommen sind.
Am Klang des gigantischen Motors darf man sich allerdings leider nicht bei einer gemütlichen Blubber-Ausfahrt erfreuen. Denn alle COPO Camaros sind nicht für die Straße zugelassen, dafür aber für die Stock und Super Stock Events der NHRA. Da macht es dann auch wieder Sinn, dass der Protzigste im Bunde auch der Billigste ist – denn selbst in den US of A bringt dir aller oktangetränkter Schein nichts, wenn du auf der Piste dann im Regen stehst.