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Chinesische Autohersteller vs. der Rest der Autowelt

Made in China: Jaguar Land Rover klagt!

Chinesische Autohersteller vs. der Rest der Autowelt

by Patrizia Zernatto

China Copycat

Bereits bei der Vorstellung des Land Wind X7 2014 sorgte die Billig-SUV-Kopie des Range Rover Evoque für Verwirrung und Verärgerung. Trotz Beschwerde wegen “Diebstahl geistigen Eigentums“ kam der Land Wind im August 2015 auf den chinesischen Markt. Mit Erfolg. Erfolglos war jedoch der Einspruch der Briten gegen den X7 der Tochterfirma von Jiangling Motor. Vor kurzem wurde jedoch bekannt, dass es Jaguar Land Rover doch zu viel wurde und die Briten jetzt tatsächlich klagen.

Ralf Speth, CEO von JLR gab bei einem früheren Interview bedrückt bekannt, wie enttäuscht JLR von der chinesischen Konkurrenz sei und das man hoffte, dass das Kopieren eine Sache der Vergangenheit wäre. Jedoch sieht es ganz so aus, als ob die dreisten Kopien nicht weniger, sondern besser würden. Die zunehmenden Kopien könnte das Interesse der westlichen Automobilhersteller Neuerscheinungen in Zukunft am chinesischen Markt zu präsentieren drastisch verringern. Doch selbst asiatische Konzerne wie Honda Motors leiden unter den Copycats aus den eigenen Reihen. Es kostete Honda zwölf Jahre und unendliche Prozesskosten um gegen einen kleinen chinesischen Automobilhersteller vorzugehen, der den bekannten CR-V kopierte. Die Japaner bekamen allerdings nur 16 Millionen Yuan (etwa 2,41 Millionen Euro) als Kompensation und es änderte rein gar nichts am billigen Kopier-Verhalten. Wie lange es bei JLR dauert, steht noch in den Sternen. Man kann nur hoffen, dass Land Wind nicht ganz so billig davon kommt.

Apropos Billig: Im Fall des chinesischen Premium-SUV im vertrauten Land Rover Design bekommt man das Fahrzeug bereits für knapp 20.000 Euro, das ist etwa ein drittel des hiesigen Originals, doch Qualitäts- und Crash-Tests der Vergangenheit mit zerschmetterndem Ausgang zeigten, dass man auch das bekommt, wofür man bezahlt.

Photo Credit: JLR, Land Wind 

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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