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Chiron durchbricht die 300 mph-Schallmauer

Nachdem einst der Bugatti Veyron die 400 km/h-Marke knackte, war das neu deklarierte Ziel der Automobilindustrie 300 mph (482,8 km/h). Nun ist es wieder ein Bugatti, der diese Schallmauer als erster durchbricht – irgendwie. Wirklich zählen tut der Rekord nämlich nicht.

Text: Maximilian Barcelli

Denn der Bugatti Chiron, der die Teufelsfahrt am VW-Testgelände Ehra-Lessien wagte, ist kein Serienfahrzeug. Einverstanden, der neuste Spross aus dem Hause Koenigsegg und brandheißer Anwärter auf den 300 mph-Rekord, der Jesko, ist mit geplanten 125 Exemplaren auch nicht gerade ein Volumensmodell. Aber auch eine Kleinserie ist eine Serie – Chirons gehen ja ebenfalls nicht wie warme Semmeln weg. Schon gar nicht der 300 mph-Chiron. Der geht höchstens wie eine einzige warme Semmel weg, da es sich um einen seriennahen Prototyp handelt. Beeindruckend ist die Fahrt natürlich trotzdem.

Dass dieser Chiron lediglich ein Derivat ist, lässt sich schon mit freiem Auge erkennen. Aerodynamisch folgt das Fahrzeug nur einem Leitsatz: So wenig Luftwiderstand wie nur möglich. Einen Spoiler gibt’s nicht mehr, lediglich eine kleine Flosse drückt das Heck zu Boden. An der Front sind die Lufteinlässe breiter und verpassen den Chiron nebenbei ein noch böseres Aussehen. Von der Seite imponiert der 300 mph-Chiron mit einer radikal stromlinienförmigen Silhouette. Wenn man die betrachtet, ist selbst auf den Bildern zu erkennen, dass das Fahrzeug länger geworden ist. Kein Wunder, sind ja auch ganze 25 Zentimeter, die man dem Hypersportwagen zusätzlich spendierte.

Auch der Motor ist nicht serienmäßig. Man sollte zwar meinen, 1.500 PS würden reichen. Tun sie aber offensichtlich nicht. Der 8-Liter große, mit vier fetten Turboladern aufgeblasene W16 leistet im Prototyp noch einmal fast 100 Pferdchen mehr. Weitere Komponenten im Antriebsstrang wie Getriebe und der Allrad sind laut Bugatti direkt aus dem Serien-Chiron entnommen.

Und wie schnell ist der modifizierte Bugatti Chiron jetzt gefahren? Exakt waren es 304 mph – also 490,484 km/h. Irre! Da fehlt auch nicht mehr allzu viel zur nächsten Benchmark: Der Tempo 500.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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