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Citroën macht mit dem C5 alles anders

Knuddel-Kraxler

Citroën macht mit dem C5 alles anders

Von wegen Vorstadt-Panzer! Wenn sich Citroen nun als eine der letzten Großmarken erstmals mit einem selbst entwickelten Geländewagen auf die SUV-Welle schwingt, wollen die Franzosen beweisen, dass man mit einem Kraxler auch kuscheln kann.

Von Thomas Geiger

Der im April auf der Motorshow in Shanghai enthüllte C5 Aircross, der zu Schätzpreisen von gut 20.000 Euro aufwärts gegen Tiguan & Co. antritt, verkneift sich deshalb nicht nur alle Aggressionen beim Auftritt und bekommt stattdessen ein bewusst defensives Design mit sanft abgerundeten Ecken und weichen Flächen. Sondern er lockt auch mit besonders weichen Sitzen und – typisch für Citroen – mal wieder einem neuen Fahrwerk. Als erster Hersteller puffern die Franzosen ihre Stahlfedern mit hydraulischen Anschlägen, spannen so einen Bogen zu den Luftkissen der legendären DS, und versprechen einen Komfort, wie ihn in dieser Preisklasse kein anderer Geländewagen bietet.
Von diesem Anspruch, dem Softie-Look und den abgerundeten Rechtecken als ständig wiederkehrendes Designmerkmal einmal abgesehen, ist der C5 Aircross allerdings ein vergleichsweise vorhersehbares Kind der so genannten EMP2-Architektur und eng verwandt mit Konzernmodellen wie dem neuen DS7 oder dem Peugeot 3008. Das gilt für das Format mit 4,50 Metern Länge, 2,73 Metern Radstand und knapp 500 Litern Kofferraum genauso wie für die Ausstattung mit Assistenzsystemen wie der automatischen Abstandsregelung, einer aktiven Hilfe bei Spurführung und -wechsel, der 360-Grad-Kamera oder für die Antriebe.
Denn genau wie seine Plattformbrüder gibt es den C5 Aircross mit Drei- und Vierzylindern für Benzin und Diesel, die wohl eine Spanne von 130 bis 200 PS abdecken werden. Und genau wie 3008 und DS7 wird er als erstes Modell von Citroen zum Plug-In-Hybriden aufgerüstet, der immerhin bis zu 60 Kilometer weit stromern soll. Die beiden Elektromotoren drücken aber nicht nur den Verbrauch und steigern die Leistung auf 300 PS. Weil einer der Stromer außerdem die Hinterachse antreibt, wird der C5 zumindest in dieser Version tatsächlich zum SUV und wühlt sich mit Allrad auch durch schweres Terrain.
Markenchefin Linda Jackson setzt zwar große Stücke auf ihre SUV-Offensive, die bei uns noch in diesem Jahr mit einem C3 fürs Grobe in der Liga von Opel Mokka und Mazda CX-3 beginnen wird, und erwartet viel vom neuen C5 Aircross: „Er steht für mehr Persönlichkeit, mehr Komfort, mehr Wohlbefinden an Bord und wird ganz eindeutig seinen Beitrag zum weiteren Wachstum der Marke leisten.“ Doch bis sich das auch in den europäischen Bilanzen der Franzosen niederschlägt, wird es noch ein wenig dauern. Denn während der SUV-Rausch für Citroen in China bereits nach der Sommerpause beginnt, kommt der C5 Aircross bei uns erst Ende 2018 auf den Markt.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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