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Das passiert, wenn man verschiedene Reifen aufzieht

Reifen von verschiedenen Herstellern gleichzeitig aufs Auto zu ziehen ist gesetzlich durchaus erlaubt. Doch wie gefährlich ist das wirklich? Tyre Reviews hat es mithilfe eines BMW M2 herausgefunden.

Text: Jakob Stantejsky / Foto: Tyre Reviews

Zugegeben, ein BMW M2 ist ein Extrembeispiel. Andererseits sind in diesem Auto wahrscheinlich bessere Traktionsassisten verbaut als in 90 Prozent der Fahrzeuge, die täglich über Österreichs Straßen rauschen. Außerdem sind gerade so hecklastige Spaßmobile wie der M2 anfällig dafür, dass die Hinterreifen schnell mal über den Jordan gehen. Und dann will man sich vielleicht doch nicht jedes Mal die ganz teuren Gummis leisten. Aber so oder so, was kommt beim Test heraus?

Ersetzt man die standardmäßige Continental-Bereifung an der Hinterachse durch ebenso dem Premium-Segment angehörige Michelins, leidet die Rundenzeit am Handling kurs so gut wie gar nicht, wenn auch das Feeling nicht mehr optimal ist. Selbst mit mittelpreisigen Kumho-Reifen am Heck spielt sich alles noch im sicheren, wenn auch um zwei Sekunden langsameren Bereich ab.

Sobald aber die Billigsdorfer-Gummis aufgeschnallt sind, verkommt der M2 zum Ringelspiel. Während die Continentals vorne ihre Sache weiterhin gut machen, schlittert der Allerwerteste unkontrollierbar durch die Gegend, sodass die Rundenzeit schlussendlich um 16 Sekunden höher liegt – und das bei 88 Sekunden Gesamtfahrzeit. Wenn sogar das ESP völlig machtlos ist, muss etwas im Busch sein.

Kommen die Budget-Reifen übrigens vorne zum Einsatz, geht es statt ins Karussell einfach schnurstracks geradeaus bis zum nächsten Hindernis. So schlecht ist der Grip im Vergleich.

Mischbereifung klingt an sich schon nach einer blöden Idee, da sind wir uns hoffentlich alle einig. Aber die katastrophale Performance der Billigreifen beweist auch, dass man die Finger gleich ganz davon lassen sollte. Vor allem, wenn schon ein Mittelklasse-Gummi um Welten besser ist.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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