Der Mercedes-AMG GT R ist lachhaft schwächlich. Für sich genommen ist dieses Statement natürlich Blödsinn. Im Vergleich zum Posaidon RS 830+ wirkt der Affalterbacher aber tatsächlich wie ein schüchterner Schulbub.
Text: Jakob Stantejsky / Fotos: Posaidon
Wenn 585 Standard-PS den persönlichen Ansprüchen nicht mehr genügen, kann man schon von einer Art Größenwahnsinn sprechen. Aber manchmal ist Irrsinn doch so etwas Schönes. Wie in diesem Fall. Der Tuner Posaidon bohrt den AMG GT R auf 880 Pferde auf und muss das Drehmoment bei 1.000 Newtonmetern elektronisch abriegeln, um das Doppelkupplungsgetriebe nicht zu zermalmen. Und das, obwohl es eh auch fachkundig verstärkt wurde.
Dank zweier kugelgelagerter High-End-Turbolader prügeln nun um 295 Rosse mehr als im Werks-GT R auf die Hinterachse ein und katapultieren den RS 830+ in 2,9 Sekunden auf 100 und danach immer weiter und weiter bis auf 360 km/h. Schon ein bisschen gestört, oder?
Die Motorsoftware wurde dementsprechend modifiziert, Downpipes samt Sportkatalysatoren verbaut und ein neuer Krümmer angefertigt. Obendrauf gibt es noch geschmiedete Hochleistungs-Kolben, angepasste Benzinpumpen und Zündkerzen sowie einen neuen Sportluftfilter. Posaidon hat also alles dafür getan, den RS 830+ professionell zu gestalten.
Die Firma bietet den Umbau übrigens auch für AMG GT, GT C und GT S an – so muss also niemand durch die Finger schauen. Das ist doch total lieb von den Tunern. Fast so lieb wie der Sportwagen vor seiner Behandlung war.