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Der General Lee fliegt wieder

Der berühmte Dodge Charger der Dukes of Hazzard

Der General Lee fliegt wieder





Während der America’s Premier Custom Show Car Series flog ein Dodge Charger im General Lee Look ganz nach “Dukes of Hazzard” Stil durch die Lüfte. Grund genug, die Geschichte des – in den amerikanischen Südstaaten –  wahrscheinlich bekanntesten TV-Show-Cars aller Zeiten aufzublättern.

by Patrizia Zernatto

Der General Lee gehört mit der Süd-Staaten-Flagge am Dach und der riesigen „01“ auf der Tür zu den bekanntesten Fernseh-Fahrzeugen überhaupt. Den Namen bekam der Charger von General Robert E. Lee, der für die Südstaaten gegen Mexiko und im Bürgerkrieg kämpfte. Der orangefarbene Dodge Charger aus der US-Kult-Serie “Ein Duke kommt selten allein” (am.: The Dukes of Hazzard) ging vor allem durch die wilden Verfolgungsjagden, die auch immer in mindestens einem spektakulären Sprung über zerstörte Brücken oder im Weg stehende Scheunen endeten, in die Geschichtsbücher ein. Ganz im Stil der TV-Show begeisterte im Zuge der America’s Premier Custom Show Car Series ein tollkühner Fahrer mit einem dieser Sprünge vorm Cobo Center in Detroit. Ganz unbeschadet überstand aber auch dieser General Lee diesen Stunt nicht.
Bilder vom Stunt: Hot Rod Magazine
Über die Anzahl der zerstörten Fahrzeuge während der Laufzeit der US-Serie gibt es die verschiedensten Spekulationen, Warner Brothers gibt dazu Folgendes zu Protokoll: Während der sieben Staffeln war der General Lee über 150 Mal in der Luft zu sehen, und obwohl die diversen Charger-Modelle immer wieder zusammengeflickt und -gestückelt wurden (die reparierten Modelle nannte man “Bucks”), kamen im Endeffekt über 300 Exemplare in die Presse.

Die PolizeiAutos traf es allerdings noch härter, hier wanderten über 500 Stück auf den Schrottplatz. Nachdem die Einschaltquoten im Jahre 1985 rapide den Bach hinuntergingen, wurde die Show von CBS abgesetzt und 17 der übrig gebliebenen 18 Modelle kamen unter den Hammer. Was mit Nummer 18 passierte, ist unklar.




Ein paar Details zum (originalen) General Lee:

  • Die Duke Boys fuhren damals mit einem 383er Dodge Charger aus dem Jahre 1969 durch die Gegend.
  • Der Bigblock-V8 unter der Motorhaube ist selbst für heutige Maßstäbe noch beachtlich: 6,2 Liter Hubraum (eben 383 Cubic Inches) liefern 260 kW/350 PS. Je nach Getriebeübersetzung ist eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 220 km/h möglich, doch so schnell waren selbst die Süd-Staaten Jungs nicht unterwegs.
  • Die Dimensionen von 5,40 Meter Länge und 1,90 Meter Breite machen den Charger ohnehin nicht unbedingt zum Sportwagen. Zu einem Geländewagen allerdings auch nicht, doch das hinderte die Dukes nicht daran ihn über Stock und Stein zu jagen. Zum Glück war wenigstens der Sprit in den 80er Jahren noch spottbillig, sonst wären Bo und Luke mit einem Durchschnittsverbrauch von über 30 Litern schnell pleite gewesen.
  • In der TV-Serie waren die Türen verschweißt, so war ein Einsteigen lediglich durch die Fenster möglich.
Hier noch ein paar zusätzliche Facts für echte Dukes-Fans:

  • Obwohl es sich um einen Charger aus dem Jahre 1969 handelte, wurde bei Engpässen schon mal ein 1968er Modell hergenommen.
  • Der Kofferraum des Chargers war bei den Stunts mit Sand oder Beton gefüllt, um ihn davor zu bewahren beim Landen mit der Nase voran in den Boden zu donnern.
  • Das Muscle Car war bei jedem Sprung mit Stuntmen besetzt.
  • Eigentlich hätte der Charger nach General Robert E. Lees Pferd “Traveller” benannt werden sollen, im Endeffekt entschied man sich dann doch dagegen.
  • Der originale General Lee der ersten Episode wurde 2001 auf einem Schrottplatz in Georgia entdeckt, vollständig restauriert und für 110.000 US-Dollar versteigert.
  • Das “Dixie Horn”, also die typische Zwölfton-Fanfare der Hupe, kann man auch heute noch ganz einfach kaufen und sich ins eigene Auto verpflanzen – insofern man genug Platz dafür hat.
  • Johnny Cash widmete dem General Lee sogar eine Hymne: I’m thunder on the highway looking bad, bad, bad
  • 2015 holte AutoTrader.com die Süd-Staatler nochmal hinter des Steuer ihres geliebten 69er Dodge. Auch hier sorgten sie für Wirbel in Hazzard County, doch weil der Charger nun schon in die Jahre gekommen ist und die Polizei ihnen dicht auf den Fersen war, suchten sie auf besagter Neu- und Gebrauchtwagen Plattform einfach mal schnell nach einem neuen Fluchtauto.
Oh, und weil die Dukes ohne Cousine Daisy nicht die Dukes wären, hier noch was für die Ohren… okay, und die Augen:




Photo &  Video Credit: MLiveSuperPCGam3rjessicasimpsonVEVO

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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