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Der Glickenhaus SCG 004S ist enthüllt!

Dreisitzerrenaissance

Der Glickenhaus SCG 004S ist enthüllt!

Viel war nicht zu erkennen auf den drei Teaserbildchen, die uns die Scuderia Cameron Glickenhaus vor ein paar Wochen hingepfeffert hat. Dazu noch ein paar wenige Informationsfitzelchen und fertig war der Hype um den mysteriösen Dreisitzer. Der ist nun enthüllt, heißt SCG 004S und begeistert in bester Sportwagen-Tradition.

Text: Jakob Stantejsky
Wie bei einem Dreisitzer üblich – als wären Dreisitzer auch nur irgendwie normal – nimmt der Fahrer vorne schön in der Mitte Platz, während die beiden zentrifugalkraftgeprüften Passagiere links und rechts versetzt leicht hinter ihm die Finger in den Sitz krallen dürfen. So kann man nicht nur die Ehefrau auf eine Ausfahrt mit Destination Angst und Schrecken entführen, sondern auch die Schwiegermama gleich zu dem Vergnügen verhelfen. Unheimlich praktisch also, so ein Dreisitzer. Adrenalin kommt im SCG 004S übrigens im Überfluss zum Überfluss, da der Supersportler ordentlich Feuer im Arsch hat. Dort sitzt nämlich sein Fünfliterbiturbovauacht (welch Vokabel!), der der Hinterachse saftige 650 Pferdestärken spendiert. Damit und mit den 720 Newtonmeter (Durch-)Drehmoment kann sich der Fahrer gerne per Handschaltung herumschlagen, muss er aber nicht. Denn auch ein automatischer Gängejonglierer ist für Schaltfaule und/oder -unfähige geplant. Bei einem schlanken Gewicht von 1.180 Kilogramm bedeutet das, dass jeder einzelne Gaul nicht einmal zwei Kilo schleppen muss – dementsprechend halsbrecherisch wird der SCG 004S durch die Gegend schießen.
Aber steigen wir doch kurz ab vom raschen Ross und beäugen den Supersportler etwas näher: Designtechnisch erinnert der SCG 004S sowohl an traditionelle Sportwagen und bringt dennoch einen neuen, modernen Touch mit – zumindest sehe ich das so. Ziemlich ausgefallen und gerade deshalb geil sind die beiden Auspuffendrohre direkt unter dem Heckspoiler, doch das wahre Highlight schlummert in meinen Augen im Cockpit des Boliden. Denn eine derart simple und dennoch ausdrucksstarke Bedienungssprache habe ich selten zuvor gesehen. Besonders hier wagt sich Glickenhaus weit zurück in die Ära klassischer Sportwagen. Die einsehbaren Schaltwege, die neun (!) analogen Rundinstrumente, das spartanische Lenkrad – hier schreit alles geradezu: „POWER!“ Für alle Technikjunkies (also 90 Prozent der heutigen Bevölkerung) gibt es die unvermeidlich Smartphone-Dockingstation trotzdem, außerdem noch einen Rallyetimer, dafür scheint kein Airbag an Bord zu sein – interessant!

Wie schaut der Fahrplan des SCG 004S aus? Ende nächsten Jahres gehen 25 Stück an die allerersten Käufer, die dann Feedback geben sollen, damit die ab 2020 angedachte Serie reibungslos anlaufen kann. Innerhalb eines Jahres möchte James Glickenhaus dann 250 Exemplare verkaufen, von denen jedes ungefähr 400.000 Dollar kosten soll. Auch preislich orientiert sich der Amerikaner also an einem klassischen Supersportwagen.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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