Die Kunst des Tunens bringt Machwerke für jeden Geschmack und Ungeschmack hervor. Doch manchmal entstehen auch sympathische Karossen, die man einfach mögen muss. So wie dieser Honda N600, der sich als echter Giftzwerg bezeichnen darf.
Text: Jakob Stantejsky
Der Kleine hat erst unlängst Hondas Super Tuner Legends Series gewonnen und wird somit auf der kommenden SEMA ausgestellt – eine riesige Ehre für jeden Tuner. So auch für Dean Williams, der den Zwerg innerhalb von fünf Jahren für einen gewissen Stephen Mines gebaut hat. Während die Karosserie ganz Honda N600 ist, finden sich unter dem Blech zahlreiche supercoole Modifikationen.
So kommen das Fahrwerk und die Bremsen von der ersten Mazda MX-5-Generation, was schon mal ordentlich Fahrspaß zu versprechen droht. Doch das Prunkstück ist zweifellos der Motor. Denn unter der Haube bollert ein 800 ccm-V4, der aus einer 1998er Honda VFR800 stammt. Es handelt sich also um ein Motorradaggregat. Das leistet zwar „nur“ rund 115 PS, dreht aber auf wilde 12.000 Touren und bei nicht einmal 650 kg Gesamtgewicht reichen auch die gut 100 Pferde für einen adrenalinbeflügelten Ausflug.
Besonders einzigartig ist auch die Anbindung des Motors. Denn der schickt immer noch über das originale sequentielle Motorradgetriebe seine Kraft an die Hinterräder. Deshalb gibt es zwar ein herkömmliches Kupplungspedal, geschaltet wird aber mit Schaltwippen hinter dem Lenkrad. In bester Motorrad-Manier verfügt dieser N600 auch nicht über einen Retourgang. Aber gut, 600 Kilo kann man schon mal schieben. Und wir sind uns sicher, dass der Wendekreis nicht allzu gigantisch ausfallen dürfte. Zur Not muss man halt per Donut umdrehen. Sollte mit diesem Setup definitiv drin sein.